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Filmarchiv
1920 – Die letzte Schlacht – 1920 Bitwa Warszawska
SDP
Polen
1920: Nach dem ersten Weltkrieg veränderte sich Europa dramatisch, das Deutsche
Kaiserreich, K.u.K Monarchie Österreich-Ungarn, das Zarenreich und das
osmanische Reich wurden zerstört. Dadurch ergaben sich neue Staaten mit nicht
genau definierten Grenzen. Polen das seit einigen Hundert Jahren faktisch nicht
mehr existierte, wurde wieder zusammengeflickt und zu einem Land gemacht. Das
Problem dabei war, man hat mangels Geld und Interessen, die Grenzen nicht
wirklich definiert. So war Polen Siedlungsgebiet der Deutschen, Österreichern,
Ukrainern, Russen und vielen anderen Ethnien. Der Regierungschef und höchster
Militär von Polen, Jozef Pilsudski kam deswegen zum Schluss, sein Land muss die
Initiative ergreifen, um die östlichen Grenzen zu schützen. Die sowjetischen
Rebellen, die in Russland die Macht ergriffen, wollten hingegen ihre westliche
Grenze ausweiten, um den Kommunismus bis nach Deutschland zu tragen. So
eroberten die Sowjets zuerst die Ukraine, denen die Polen zu Hilfe kamen. Zuerst
gewannen die Polen die Ukraine zurück, denn ihre Bewaffnung und die
Kampferfahrung ihrer Soldaten, waren schlichtweg besser. Polnische Soldaten
standen im 1. Weltkrieg an allen Fronten, da Polen damals geteilt war, so konnte
es sein, das einer für Preussen kämpfte, während der andere die Fahne des Zaren
oben hielt. Die Sowjetarmee hingegen bestand aus Bauern und Tölpeln. Doch wenn
Russland eines hatte, dann Menschenmaterial, die Sowjets stampften eine riesige
Kavallerie mit Infanterie, zirka 2,5 Millionen Mann, aus dem Boden und schickten
sie in Richtung Westen! Panzer und Flugzeuge waren nur spärlich gesät, die
Kavallerie sollte eigentlich für eine moderne Armee weichen. Doch die Finanzen
waren nicht vorhanden, Europa steckte in der Krise und so konnte die Massenarmee
der Sowjets bis kurz nach Warschau alles mit ihrer Kavallerie überrennen. Somit
gab es nur noch eines, Polen musste eine Kavallerie zusammenstellen, die den
Sowjets ebenbürtig war, denn sonst wäre alles zu Ende...
Geschichte die fast vergessen ging. Dieser Krieg, den die Russen verloren, ist
kaum bekannt! Schliesslich wurde Polen 1939 von Deutschland und Sowjetunion
überrannt und aufgeteilt, nach 1945 nahm sich Stalin Polen und hielt es blutig
im Sowjetbündnis. Deswegen wurde die Geschichte einfach Sowjet mässig
umgeschrieben, der Krieg als kleine Rebellion der Adligen abgestempelt, damit
keiner sich daran ein Bespiel nehmen könnte. Vor allem sollte wohl kaum einer im
Sowjetreich wissen, dass sie von den Polen eines auf den Deckel kriegten. Den
Polen ist es zu verdanken, dass der Kommunismus, oder der Krieg dafür nicht in
Zentraleuropa ankam, wer weiss, was das ausgelöst hätte, wenn Sowjettruppen im
ruinierten Deutschland angekommen wären? Für Polen hingegen war der Krieg
eigentlich verhängnisvoll, sie gewannen ihn zwar und erhielten riesige Gebiete
im Osten zugesprochen, doch dafür nahmen sie eine völlig falsche
Militär-Strategie an! Zudem wollten die Sowjets 1939 Rache, was in der
Erschiessung von zahlreichen Militärs endete. Wollte Polen zuerst eine moderne
Armee aufstellen, krebsten sie nach den Erfolgen der sowjetischen Kavallerie
zurück und stellten wieder eigene Verbände auf. Als 1939 die Nazis mit
hochmodernen Panzern angriffen, rennten die Polen mit Kavallerie gegen sie an!
Das hielt natürlich nicht stand und einige Tage später teilten Hitler und Stalin
Polen unter sich auf. Während Hitler alle Kommunisten, Juden und Rebellen töten
liess, machte Stalin es mit den Adligen, Militärs, ebenfalls Juden und
Nichtkommunisten. Somit hat dieser hier gezeigte Krieg eine grosse Auswirkung
auf Europa gehabt, und trotzdem wurde er beinahe vergessen.
Der Film selbst ist eigentlich ganz ordentlich in Szene gesetzt worden, man hat
eine kleine Liebesgeschichte darum herum inszeniert und zeigt noch einige
Schlachten. Die farbliche Qualität ist leider nicht ganz so gut ausgefallen,
immer wieder ist alles verschwommen. Auch hat man zu viele male die gleichen
Sets verwendet, z.B. ein Bauernhof kam x mal vor, man hat einfach von anderen
Seiten her Szenen gefilmt. Doch sollte der Hof immer wieder andere Gebiete
darstellen. Das interessanteste hier ist sicherlich der geschichtliche Aspekt,
da diese Kapitel eigentlich fast vergessen ging. Fazit: geschichtlich
interessant. Die DVD bietet zusätzlich einige Trailer, Making-of, Kurzfilm „Enemy“.
Hintergrundinfos:
Das Produktionsbudget betrug zirka 27 Millionen Zloty (polnische Währung).
Zu vergleichen mit „Enemy at the
Gates“.
Polen Spiel. 2011
Genre: Kriegsfilm
Min. ca. 111 DVD
Regie: Jerzy Hoffman
Drehbuch: Jerzy Hoffman, Jaroslaw Sokól
Produzent: Jerzy R. Michaluk
Darsteller:
Borys Szyc - Jan Krynicki
Natasza Urbanska - Ola Raniewska
Daniel Olbrychski - Józef Pilsudski
Adam Ferency - Bukowski
Jerzy Bonczak - Captain Kostrzewa
Boguslaw Linda - Boleslaw Wieniawa-Dlugoszowski
Ewa Wisniewska - Actress Ada
Aleksandr Domogarov - Kryshkin
Olga Kabo - Sofiya Nikolayevna
Adam Strzelecki - Wincenty Witos
Michal Zebrowski - Wladyslaw Grabski
Rafal Cieszynski - Kowalewski
Lukasz Garlicki - Priest Ignacy Skorupka
Piotr Glowacki - Anatol
Wojciech Solarz - Samuel
Viktor Balabanov - Vladimir Lenin
Jaroslaw Boberek - Paproch
Stanislawa Celinska - Zdzisia
Aleksandr Goshabayev - Mikhail Tukhachevsky
Krzesimir Debski - Feliks Dzierzynski
Krzysztof Dracz - Lev Trotsky
Marian Dziedziel - Tadeusz Rozwadowski
Igor Guzun - Josef Stalin
Ryszard Jablonski - Moskalenko
Dariusz Kordek - Wladyslaw Sikorski
Jacek Poniedzialek - Józef Haller
Janusz Sieniawski - Sergeant Sowa
Magdalena Smalara - Marynia Lasiakówna
Zdzislaw Szymborski - Master of Ceremony
Grazyna Szapolowska - Korwin-Piotrowska
Ewa Wencel - Aurelia Wieclawska
Krzysztof Globisz - Priest Adamski
Elzbieta Romanowska - Milkmaid
Mateusz Banasiuk - Soldier
Dariusz Biskupski - Ratajczak
Jerzy Braszka
Marta Dabrowska
Jaroslaw Gruda
Slawomir Holland
Andrzej Kopiczynski
Marek Kossakowski - Jones
Miroslaw Krawczyk
Antoni Królikowski
Ilona Kucinska
Eugeniusz Malinowski
Grzegorz Milczarczyk
Bartlomiej Nowosielski
Artur Owczarek - Journalist
Jerzy Rogalski
Andrzej Szopa
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