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Filmarchiv
Als Portmann mit ihrer Schicht dran ist, verläuft zuerst alles normal, bis sie meint, etwas anderes ist noch an Bord. Sie geht vorsichtig der Sache nach, plötzlich huscht hinter der Frachttüre etwas vorbei, nun ist sie sicher, dass noch etwas an Bord ist. Sofort will sie den Kapitän wecken, doch der Airmarshall Decker kommt ihr zuvor, denn er wurde automatisch vom Computer geweckt. Zusammen wecken sie den Kapitän. Der ist natürlich nicht erfreut über seine Weckung, trotzdem geht er mit beiden in den Frachtraum. Dort trennen sich die Drei und durchsuchen die verschiedenen Ebenen, der riesigen Frachtfläche. Plötzlich stürzt der Kapitän in die Tiefe und bleibt tot liegen. Das ist Grund genug, um die gesamte Besatzung zu wecken, denn es ist nicht nur etwas an Bord, der Frachter ist auch ein kleines Puzzleteil einer gewaltigen Verschwörung...
Der erste rein schweizerische Sci Fi Film ist relativ gut ausgefallen. Man merkt aber, dass die Regisseure Engler/Etter sehr viele Filme dieses Genres gesehen haben müssen! Denn sie haben nicht nur Szenen von bekannten Filmen übernommen, die schweizerische Kamera hat sie auch gleich so aufgenommen! Einige Beispiele: Die Anfangssequenz erinnert stark an Solaris (Sowjet Version!), die aber mit ein wenig Gladiator (Film mit Kurt Russell) ausgeschmückt wurde, die Stadt in der Raumstation ähnelt Bladerunner. Dann kommen wir zu einzelnen Szenen im Frachter: hier kann man Alien 1, 2 und 4 erkennen, so regnet es in einem Bereich Wasser von der Decke, hier habe ich nur noch Yaphet Kotto erwartet, der sich Wasser aufs Gesicht träufeln lässt. Portmann entdeckt ein kleines Mädchen = Alien 2 als Ripley ein Mädchen unter ihre Fittiche nimmt und es beschützt. Das mit den Menschen in den Containern haben wir alle in Alien 4 gesehen. Es gab aber noch einen Sci Fi Film mit ähnlichen Motiv, nur habe ich diesen Titel vergessen! Als sich die Kamera bei der Liebesszene (Rapold/Schwabroh) drehte, weiss wohl jeder von welchem Film das stammt - genau, 2001 - Odyssee im Weltraum! Sicher gab es schon sehr viel Sci Fi Filme und so kann es vorkommen, dass ein Filmemacher per Zufall eine Szene übernimmt. Doch dann filmt man sie nicht auch noch gleich wie im Original, sondern kaschiert das Ganze. Das Drehbuch weist zusätzlich Schwächen auf, da man zuvor auf Personen hingewiesen wird, ist es logisch das diese auch erscheinen müssen (Altes Filmgesetz)! So wird es einem rasch klar, wie es weitergeht, oder wer als nächstes stirbt. Da der Film 2 Stunden dauert, in denen mehr Effekte gezeigt werden, als das wirklich etwas passiert, hätten die Regisseure alles auch ein wenig zusammen schneiden können. Wobei es wiederum sehr interessant ist, zu sehen, wie weit die Schweizer Programmierer sind! Ich hätte nie erwartet, dass sie 2009 bereits so gute Sci Fi Effekte generieren können! Hier muss man ein eindeutiges Kompliment an die Macher schicken. Zurück zur Story, denn die endet in einem Matrix Reload, was nicht sehr originell ist, doch ganz interessant für Konfliktbewältigung der einzelnen Charaktere im Film. Doch genau hier wurde der Film wieder zu oberflächlich und kanzelt alles ein wenig zu leichtfertig ab - eine Explosion, bum, na ja, einige Millionen Menschen sind nun aus dem Sinn! Dafür bieten die Darsteller/innen ein gutes Schauspiel, wobei die Liebesszene zwischen den beiden Hauptdarstellern Rapold/Schwabroh ziemlich unmotiviert ist. Es geht nicht wirklich hervor, wieso sie diesen Typen, denn alle für komisch halten, einige sogar für einen Verbrecher, plötzlich lieben soll! Hier erscheinen wieder die Schwächen des Drehbuches, an dem wohl zu viele Autoren gearbeitet haben (Siehe unten)! Was auch noch zu erwähnen wäre, was ich meinerseits witzig finde, achtet mal auf die Raumschiffszenen: immer wieder wird das Schiff gezeigt, wie es im All fliegt, dabei zeigen es die Macher im Uhrzeigerlauf, zuerst Seite links, dann oben, rechts und schliesslich unten. Aber wahrscheinlich finde nur ich das witzig. Noch etwas Technisches am Rande, das Schiff Kassandra wird immer mit voll aufgedrehten Triebwerken gezeigt! Da es 8 Jahre am "Laufmeter" fliegen muss, muss es wohl einen wahnsinnig komprimierten Treibstoff an Bord haben, der solche Brenneigenschaften aufweist!? Der Effekt sieht natürlich schön aus, wirkt aber für Sci Fi Fans (die meisten sind auch noch Wissenschaftlich interessiert!!) eher unglaubwürdig! Fazit: Der erste rein schweizerische Sci Fi Film, bietet tolle Effekte, gute Schauspieler/innen, Deja vu's von einzelnen Szenen (in der Art: wo habe ich das schon mal gesehen!), aber auch ein schwaches Script und vorhersehbare Sequenzen.
Hintergrundinfos: Das Produktionsbudget lag bei zirka 4,5 Millionen Schweizer Franken. Der Film basiert auf einer Story von Arnold Bucher und Ivan Engler.
Zu vergleichen mit „Hyper Space“.
Diego Studer - Kind auf Rhea
Dragon Fantasy
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