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Corpse Bride

SDP
Die adlige und verarmte Victoria soll den Fabrikantensohn Victor heiraten. Bei den Hochzeitsvorbereitungen blamiert sich der schusslige Bräutigam allerdings bis auf die Knochen, weswegen er auf den Friedhof flüchtet. Durch einen dummen Zufall heiratet er dort die einst schöne Leichenbraut, diese entführt Victor in die Unterwelt. In der Welt der Toten ist es zwar cool (im wahrsten Sinn des Wortes), aber Victor liebt seine Victoria. Eine verzwickte Situation, denn die Leichenbraut will ihren Victor natürlich nicht gehen lassen. Zu allem Unglück macht sich auch noch ein Möchtegern an Victoria heran, so hat Victor nicht viel Zeit, um aus der Unterwelt zu flüchten und seine Victoria aus den Fängen dieses Möchtegern zu befreien...
 

Hintergrundinfos:
Zehn Jahre arbeitete Tim Burton (47) an seinem Gruselstück, das auf einem russischen Volksmärchen basiert. Seinen ersten Ausflug ins Genre des Puppentrickfilms hatte der Kultregisseur 1993 mit "Nightmare Before Christmas".
Stop-Motion-Trickfilme sind eine unheimlich aufwendige Sache. Die Sets müssen wie im Realfilm komplett ausgestattet und mit den „Schauspielern“ besetzt werden. Der Film selbst wird dann als unendliche Folge von Einzelbildaufnahmen abgefilmt, zwischen denen die Puppen meist nur um ein Millimeterchen bewegt werden. Für solch ein Projekt brauchen die Macher eine Engelsgeduld, fähige Puppenspieler und gutes, robustes Material. Nach A Nightmare Before Christmas haben sich einige Neuerungen im Puppenspiel durchgesetzt, statt beispielsweise die Köpfe für verschiedene Stadien der Mimik auszutauschen (und darauf zu achten, dass der Kopf wieder in der haargenau gleichen Position auf dem Hals sitzt), können die Animatoren mit einem Getriebe im Puppenkopf die Mimik in minimalen Schritten verändern. Diese Erfindung vereinfacht die Arbeit einen Schritt, aber die Koordination eines Spielfilms mit Puppen bleibt ein Mammutprojekt.
Ein weiterer spannender Aspekt in der Produktion von „Corpse Bride“ ist, dass die stimmengebenden Schauspieler die Dialoge vor Drehbeginn aufnahmen und nicht wie beim Trickfilm üblich erst hinterher. So konnten die Darsteller die Charakterzüge ihrer Figuren entscheidend beeinflussen und formen. Die Animatoren versuchten dann, die Bewegungen der Puppen so gut es geht den Stimmvorgaben anzupassen.
 

Makaberer Animationsfilm aus dem Hause Burton. Ohne zu wissen von wem dieser Film ist, erkennt man sofort; ah Tim Burton führte Regie, denn sein Makaberer Humor ist unvergleichlich. Wer schon A Nightmare before Christmas liebte, wird auch von Corpse Bride begeistert sein. Was noch anzumerken ist, die Victor Puppe sieht Johnny Depp verblüffend ähnlich, selbst seine Mimik wird bestens imitiert!
Nur das flache Ende von Corpse Bride ist ein wenig untypisch für Burton. Ein echter Fan wünschte sich eher ein düsteres, mit schwarzem Humor garniertes Ende. Aber Burton hat sich wohl von Hollywood inspirieren lassen. Ansonsten ist der Film absolut sehenswert, wobei der Film eigentlich weniger für Kinder gedacht ist! Die DVD bietet so viele Extras, das würde wohl die Seite hier füllen: Making-ofs, Trailer, Spiele usw.

Zu vergleichen mit "A Nightmare before Christmas".

US., GB Spiel. 2005
Genre: Animationsfilm
Min. ca. 76
Regie: Tim Burton, Mike Johnson
Sprecher (original Version):
Emily Watson
Johnny Depp - Victor
Helena Bonham Carter - Corpse Bride
Albert Finney
Christopher Lee
Michael Gough - Elder Gutknecht
Joanna Lumley
Tracey Ullman
Paul Whitehouse
Richard E. Grant

 

         

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