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Drei Haselnüsse für Aschenbrödel – Tri orísky pro Popelku

SDP
Zuerst verliert Aschenbrödel ihre Mutter, danach heiratet der Vater eine böse Stiefmutter und kurz darauf stirbt auch der Vater. Nun ist Aschenbrödel der Stiefmutter und deren nicht minder bösen Tochter ausgeliefert. Tag ein, Tag aus muss sie im Haushalt schwer arbeiten. Nur die Tiere und der Knecht sind ihre Freunde, zwar ist Aschenbrödel beliebt, doch keiner der Hausangestellten würde es wagen, sich gegen die böse Stiefmutter zu stellen. So gerne würde Aschenbrödel im Wald jagen gehen, doch auch dies wurde ihr von der Stiefmutter verboten. Als der König seine Durchfahrt ankündigt, würde auch Aschenbrödel gerne zusehen, aber wie üblich gibt ihr die Stiefmutter viel Arbeit, die zu erledigen sei. Plötzlich klopft es aber an dem Fenster, Tauben wollen hinein, Aschenbrödel macht das Fenster auf und sofort beginnen sie die Arbeit auszuführen. Nun kann das Mädchen in den Wald zu ihren Freunden. Dort lernt sie auch den Prinzen kennen.
Der König will den Prinzen verheiraten, damit der von seinen Flausen loskommt. Also soll ein grosser Ball alle heiratsfähigen Frauen anlocken. Klar das Stiefmutter mit der eigenen Tochter hingeht und Aschenbrödel zu Hause vegetieren muss. Wieder kommt ihr Magie zu Hilfe, sie bekam drei Nüsse vom Knecht geschenkt, mit einer davon zaubert sie sich ein Ballkleid hervor. Damit kann sie standesgemäss zum Ball. Dort verliebt sich der Prinz sofort in sie, doch auch ihre Stiefmutter und Stiefschwester sind auf dem Ball...

Im Produktionsjahr war der Osten natürlich ein kommunistischer Block der Sowjetunion und somit musste auch jedes Märchen irgendwie Ostblockfreundlich gedreht werden. Jeglicher Unterton von Aufbegehren gegen den Kommunismus war verboten. Klar das ein Mädchen das von der Arbeiterschaft kommt und nach oben heiratet total beim Politbüro willkommen war. Man sollte aber nicht zuviel Politik hineininterpretieren, da das Märchen an sich angesehen werden sollte. Der Regisseur hat es zeitlos in Szene gesetzt, sicher sind die Kostüme ein wenig schrill geraten, das kommt nicht nur von den 70zigern, sondern auch von der Vorstellung des Kommunismus an die Monarchie von früher. Dafür kommt die Geschichte ohne grössere „Magieumstände“ aus, nur die drei Nüsse und die Tauben sind magisch, alles andere wurde in die Realität einbezogen. Das alles ist sehr reizvoll, auch das Cast wurde sorgsam ausgesucht, der Prinz und Aschenbrödel waren damals natürlich ein Traumpaar und auch heute vermag das Schauspiel zu verzücken. Die Kameraeinstellungen lösen, ohne 3D Effekt, ein besonderes Dabeisein-Gefühl aus, dass für damalige Zeit sehr modern war. Fazit: zeitloses Märchen das noch immer Verzückungen auslöst.

Hintergrundinfos:
Mittlerweile ist es im Fernsehen ein Klassiker geworden, das vor allem an Weihnachten gezeigt wird.

Zu vergleichen mit „Frau Holle“.

Tschechoslowakei, DDR Spiel. 1973
Genre: Märchen
Min. ca. 83 DVD
Regie: Václav Vorlícek
Drehbuch: Bozena Nemcová, Frantisek Pavlícek
Darsteller/in:
Libuše Šafránková - Aschenbrödel
Pavel Trávníček - Prinz
Carola Braunbock - Stiefmutter
Rolf Hoppe - König
Karin Lesch - Königin
Dana Hlaváčová - Dora
Jan Libíček - Präzeptor
Vítězslav Jandák - Kamil
Jaroslav Drbohlav - Vítek
Vladimír Menšík - Knecht Vinzek
Míla Myslíková - Küchenchefin
Jiří Růžička - Küchenjunge
Helena Růžičková – Prinzessin Drobena
Miloš Vavruška - Anführer der Jäger
Jan Sus - Hind
Jirí Krytinár - Hobnail
Ilona Jirotková - Barborka





 

         

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