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Ein Gespenst auf Freiersfüßen - The Ghost and Mrs. Muir

SDP
Die junge Wittwe Lucy Muir trauert nun schon seit einem Jahr um ihren Mann, Anfang des 20. Jahrhunderts in London wäre alles andere unschicklich gewesen. Doch nun möchte sie sich befreien, was ihre Schwiegermutter und Schwägerin gar nicht gerne sehen. Dennoch will Lucy mit ihrer Tochter aufs Land ziehen, um dort in einem Haus zu leben.
Im kleinen Städtchen Whitecliff-by-the-Sea findet sie das geeignete Haus, obwohl der Makler es ihr ausreden möchte. Hartnäckig besteht Lucy aber auf das Haus und so vermietet es ihr der Makler. Rasch muss Lucy feststellen, das der Vorbesitzer nicht verschwunden ist, sondern als Geist im Haus verblieb. Geist Captain Daniel Gregg will sein Haus so belassen sehen, wie es er einrichtete. Deswegen schliesst Lucy mit Gregg einen Kompromiss, so das beide darin leben können. Rasch aber muss Lucy irgendwie Geld verdienen, denn ihre Verwandten behielten das meiste Geld ihres Mannes. Da kommt dem Captain eine Idee, die alles rasch ändert...

Heute würde diese Geschichte, wie sie hier erzählt wird, nicht mehr funktionieren. Damals aber war sie fast schon reaktionär. Eine Frau mit eigenem Willen, die sich sogar durchsetzt. Das gab es damals nicht oft. Die Emanzipation war sich erst am Entwickeln, sicher gab auch der Weltkrieg dem Ganzen einen tüchtigen Schwung, da damals auch Frauen in der Produktion gebraucht wurden und sie lernten, zu was sie fähig waren. Sieht man sich den Film aus heutiger Sicht an, besticht aber der Nostalgieeffekt und dann wird der Rest eher nebensächlich. Manche Ausdrücke von Captain Gregg sind zwar starker „Tobak“, aber Harrison bringt sie wenigstens charmant rüber. Nur das Ende ist für meinen Geschmack wieder etwas zu bieder, konservativ ausgefallen. Man fürchtete wohl die Konsequenzen, wenn man unkonventionelle Wege beschreiten würde. Denn plötzlich sind die Ansätze der emanzipierten Frau verschwunden und das „Dummchen am Herd“ wird fast schon glorifiziert. Fazit: Die Ansätze stimmen, das Cast ist toll, und alles ist charmant in Szene gesetzt worden. Doch das Ende ist etwas zu erzkonservativ ausgefallen, einen fantasievolleren Weg hätte dem Film gut getan.

Hintergrundinfos:
Der Film basiert auf einer Geschichte von R.A. Dick. Der Film wurde für einen Oscar ® nominiert.

Zu vergleichen mit „Topper“.

US. Spiel. 1947 sw.
Genre: Fantasy, Liebesromanze, Komödie
Min. ca. 100 DVD
Regie: Joseph L. Mankiewicz
Drehbuch: Philip Dunne
Produzent: Fred Kohlmar
Darsteller/in:
Gene Tierney – Wittwe Lucy Muir*
Rex Harrison - Captain Daniel Gregg
George Sanders - Miles Fairley*
Edna Best – Martha Huggins*
Natalie Wood - Anna Muir als Kind
Vanessa Brown - Anna Muir als Erwachsene*
Anna Lee - Mrs. Miles Fairley*
Robert Coote – Makler Mr. Coombe*
Isobel Elsom – Angelica Muir*
Victoria Horne – Eva Muir*
Helen Freeman - Author Displaced by Lucy
Stuart Holmes - Man Ordered Out of Train Compartment by Captain
Whitford Kane - Sproule - London Publisher
Buster Slaven - Enquiries at Sproule's
Will Stanton - Porter
William Stelling - Bill - Anna's Fiance
Houseley Stevenson - Gardener
David Thursby - Mr. Scroggins
Heather Wilde - Fairley Maid





 

         

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