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Filmarchiv
Frau im Mond
SDP
Professor
Manfeldt behauptete 1896 an einem Podium, das grosse Teile des Mondes goldhaltig
seien. Seit dem wird er verlacht und bekommt keine Arbeit mehr. Nur Helius ist
ihm als Freund geblieben, er unterstützt den Professor. Mehr noch, Helius lässt
eine Mondrakete bauen, mit der er den Mond erforschen will. Ein Konsortium aus
den 5 reichsten Goldbesitzern will das verhindern, ausser Helius reise in ihrem
Sinn. Das bedeutet, Helius muss die Goldrechte an die 5 Geldsäckel abtreten.
Helius beleibt keine Wahl, da Gangster ihm bereits alle Daten gestohlen haben
und drohen seine Werke in die Luft zu sprengen. Nachdem Helius zustimmte
betreten er, sein bester Freund Windegger und dessen Verlobte Friede, Prof.
Manfeldt und der Handlanger der Geldsäckel Turner das Raumschiff. Zusammen
fliegen sie zum Mond, doch immer mehr Überraschungen tauchen auf, die alles noch
gefährlicher machen...
Angepriesen wurde der Film als erster wissenschaftlicher Sci Fi Film. Schön zu
erkennen ist dabei, wie der Wissenstand der damaligen Zeit war. Während die
Technik modernen Ansätzen folgte, z.B. Raketenstufen usw., war das Wissen über
den Mond und die Schwerkraft im All, oder besser das Nichtvorhandensein kaum
vorhanden. Es wurde angenommen, der Mond besitze eine Atmosphäre, es gäbe Massen
von Gold und vieles mehr. Der Titel des Filmes würde eigentlich einen
emanzipierten Film versprechen, doch dem ist nicht so. Zwar reist eine Frau mit,
aber die Männer haben bedenken, das sie dem gewachsen ist. Unterwegs und auf dem
Mond ist die Frau dann eine mehr bessere Dienerin, Geliebte und
Krankenschwester. Bemerkenswert ist auch ein anderer Umstand, Lang machte wohl
eine der ersten „Schleichwerbungen“ im Kinofilm, indem er ein Glas mit Odol
Aufschrift Sekunden lang ablichtete! 1929 war Hitler noch nicht an der Macht,
aber der erste Putsch der NSDAP unter Führung von Hitler fand bereits statt. Und
nun sieht der Bösewicht aus wie Hitler ohne Schnauzer...hm, ob es so gewollt war
oder nicht? Das wird man wohl nie mehr erfahren, auf jeden Fall kam der Film auf
den Index der Nazis und durfte nicht mehr gezeigt werden. Auch mit der
Begründung der Geheimhaltung der Raketentechnik. Für einen Kinofilm der
damaligen Zeit, weist „Frau im Mond“ eine wahnsinnige Überlänge aus, weil Lang
jede Szene richtig gehend bis zum letzten Tropfen ausdrückte. Für heutige
Belange wäre der Film um viele Minuten, damals Meter (Zelluloid) gekürzt worden.
Die Überlänge macht den Film ein wenig zähflüssig, aber es werden wohl auch nur
Cineasten einen solchen Film konsumieren und die haben wohl Verständnis dafür.
Für die Tricktechnik wurde viel Aufwand betrieben, sie sieht auch nach so vielen
Jahren noch sehr gut aus. Obwohl manche Details unrealistisch wirken, z.B. eine
Rakete im Wasser starten, damit sie aufrecht stehen bleibt. Damit müsste noch
mehr Schub entwickelt werden, der damals und mindestens bis Millennium nicht
herstellbar war. Ausser für Waffen, die sind jedoch immens kleiner. Fazit: für
damalige Verhältnisse ist dieser Film sicher ein Meisterwerk, auch von den
Kameraeinstellungen, den Schattengebungen usw., aber wissenschaftlich hat die
Zeit den Film schon längstens eingeholt und wird wohl nur noch für Cineasten
interessant bleiben/sein. Die DVD bietet zusätzlich: Dokumentationen,
Bildergalerien, usw..
Hintergrundinfos:
Das Produktionsbudget betrug zirka Millionen $. Der Film basiert auf der
gleichnamigen Geschichte von Thea von Harbou.
Zu vergleichen mit „Reise zum
Mond“.
D (Weimarer Republik) Spiel. 1929 sw. Stummfilm
Genre: Sci Fi
Min. ca. 163 DVD
Regie: Fritz Lang*
Drehbuch: Thea von Harbou, Fritz Lang*
Produzent: Fritz Lang*
Darsteller/in:
Willy Fritsch - Wolf Helius*
Gerda Maurus - Astronomy Studentin Friede Velten*
Gustav von Wangenheim - Hans Windegger*
Klaus Pohl - Professor Georg Manfeldt*
Fritz Rasp - Der Mann, der sich derzeit Walter Turner nennt*
Gustl Stark-Gstettenbaur - Gustav*
Karl Platen - Mann am Mikrophon*
Alexa von Porembsky - Veilchenverkäuferin*
Margarete Kupfer - Frau Hippolt, Haushälterin*
Gerhard Dammann - Der Werkmeister der Helius-Flugwerften*
Edgar Pauly - Zwei eindeutige Existenzen*
Heinrich Gotho - Mieter vom II. Stock*
Tilla Durieux - Fünf Gehirne und Scheckbücher*
Alfred Loretto - Zwei eindeutige Existenzen
Max Maximilian - Grotjan, Chauffeur bei Helius
Mahmud Terja Bey - Fünf Gehirne und Scheckbücher
Hermann Vallentin - Fünf Gehirne und Scheckbücher*
Borwin Walth - Fünf Gehirne und Scheckbücher*
Max Zilzer - Fünf Gehirne und Scheckbücher *
Julius E. Herrmann
                     

                     
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