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Hauptmann von Köpenick...der (1956)

SDP
Wilhelm Voigt ist ein Kleinkrimineller, der nach Jahren im Knast wieder entlassen wird. Doch im Deutschen Kaiserreich ist es nicht leicht danach Arbeit zu finden. Er möchte ja ehrlich werden, aber ohne Arbeit erhält er keinen Pass und ohne Pass auch keine Arbeit. Zudem wollen alle wissen, ob er gedient hat. Irgendwie kommt er nicht weiter, deswegen bricht er in ein Polizeirevier ein und stellt sich selbst einen Pass aus. Natürlich wird Voigt erwischt und wieder in den Knast zurückgeschickt. Dort findet er ein Buch über die militärischen Belange, dieses Buch inhaliert er beinahe und lernt alles auswendig. Nach der Verbüssung seiner Strafe kommt Voigt bei seiner Schwester unter, doch wieder will ihm niemand Arbeit geben, und schon gar nicht einen Pass. Deswegen geht er zum Trödler, dort findet er eine Hauptmannsuniform. Als er die anzieht und so durch die Strassen zieht, wird er absolut geachtet. Sein Wort ist Gesetz! Ohne Probleme kann er einfache Soldaten animieren ihm zu folgen, um das Ratshaus zu besetzen, dort will er sich eigentlich einen Pass ausstellen, was aber nicht geht...

Ganz wage wurde das Theaterstück nach wahren Begebenheiten verfasst, vieles wurde natürlich dazu gedichtet, damit sich der Unterhaltungswert steigert. Aber der Film zeigt schön, wie die Militärhörigkeit damals verbreitet war. Ein hoher Offizier in Uniform konnte fast alles tun, ohne das ihn jemand hinterfragte. Auch in der Schweiz galt früher ein Offiziersrang als Tor in die Chefetage. Man dachte, solche Menschen würden eine bessere Führung an den Tag legen und könnten mehr Geld verdienen. Heute werden Offiziere nicht mehr gerne genommen, weil ihr Führungsstil autokratisch ist und sie oft während der Arbeit fehlen – Militärdienst! Rühmann bringt die Rolle glanzvoll rüber, er war auch ein Urgestein des Deutschen Filmes und konnte in Komödien, wie auch Dramen bestehen. Diese Version des Hauptmannes von Köpenick ist bereits ein Klassiker, den man fast gesehen haben muss. Fazit: mit viel Prominenz in Szene gesetzter Film der zwar unterhaltsam und lustig ist, aber auch zeigt wie man früher ohne zu Murren auf die militärische Obrigkeit hörte.
 

 


Hintergrundinfos:
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Carl Zuckmayer. Der Film wurde für einen Oscar ® nominiert.

Zu vergleichen mit „Der Hauptmann von Köpenick (1997 mit Harald Juhnke)“.

BRD Spiel. 1956
Genre: Komödie, Theaterstückadaption
Min. ca. 89 DVD
Regie: Helmut Käutner
Drehbuch: Carl Zuckmayer, Helmut Käutner
Produzent: Gyula Trebitsch
Darsteller/in:
Heinz Rühmann - Wilhelm Voigt
Martin Held - Bürgermeister Dr. Obermüller
Hannelore Schroth - Mathilde Obermüller
Willy A. Kleinau - Friedrich Hoprecht
Leonard Steckel - Adolph Wormser
Friedrich Domin - Zuchthausdirektor
Erich Schellow - Hauptmann von Schlettow
Walter Giller - Willy Wormser*
Wolfgang Neuss - Knastbruder Kallenberg*
Bum Krüger - Schutzmann Kilian
Joseph Offenbach - Wabschke*
Ilse Fürstenberg - Marie Hoprecht, Voigts Schwester
Maria Sebaldt - Auguste Viktoria Wormser, seine Tochter *
Edith Hancke - Lieschen, das kranke Mädchen*
Ethel Reschke - Pleureusenmieze
Siegfried Lowitz - Stadtkämmerer Rosenkranz *
Kurt Fuß
Willi Rose - Polizeiwachtmeister
Karl Hellmer - Nowak
Willy Maertens - Prokurist Knell
Robert Meyn - Polizeipräsident von Jagow
Otto Wernicke - Schuhmachermeister*
Reinhard Kolldehoff - Betrunkener Soldat*
Ludwig Linkmann - Betrunkener Zivilist
Kurt Klopsch - Polizei-Inspektor von Köpenick
Wolfgang Müller - Knastbruder Puhlke
Helmuth Gmelin - Kürassier-Oberst
Rudolf Fenner - Polizeioberwachtmeister in Potsdam
Reinhold Nietschmann
Balduin Baas - Ostpreußischer Grenadier
Jochen Blume - Paß-Kommissar*
Peter Ahrweiler - Anstaltsgeistlicher
Joachim Wolff - 2. Bahnbeamter*
Jochen Meyn - von Schleinitz
Erich Weiher - Dorfschulze
Werner Schumacher - 2. Gefreiter
Holger Hagen - Dr. Jellinek
Joachim Hess - 1. Gefreiter
Jutta Zech
Peter Franz
Eddi Thomalla - 1. Bahnbeamter
Eva Fiebig
Peter Frank
Walter Halden
Hans Irle - Ein Offizier
Walter Klam
Erna Nitter
Horst von Otto
Hubert von Meyerinck *




 

         

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