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Henker...der – The Headsman

SDP
Am Anfang des 16. Jahrhunderts leben zwei Kinder, Martin und Georg, in einem Kloster. Der eine wird Soldat (Martin) der andere Prior (Georg) im gleichen Kloster. Nach Jahren sehen sich die Freunde wieder, Martin hat es zum Offizier gebracht und Georg leitet das hiesige Kloster. Als Martin aber die Tochter des Henkers erblickt, ist er augenblicklich in sie verliebt. Da die Familie des Henkers aber Ausgestossene sind, kann er sich mit ihr eigentlich nicht abgeben, trotzdem entsteht zwischen beiden eine innige Liebesnacht. Am nächsten Tag zieht Martin in den Krieg, doch seine Seite verliert und er kehrt alleine zurück. Inzwischen ist der Vater seiner Geliebten gestorben und seine Geliebte hat einen Sohn zur Welt gebracht. Sofort will Martin seine Geliebte heiraten, doch Georg weigert sich sie zu vermählen, da die Frau zu den Unantastbaren gehört. So müssen sich die Verliebten von Wiedertäufern verheiraten lassen. Da Martin ein Spezialist im Tötungshandwerk ist, bekommt er die vakante Stelle als Henker! Alles könnte gut sein, wenn nicht ein paar Ränkespiele die Inquisition in die Stadt bringen würde, nun wird jeder verdächtigt ein Ketzer zu sein! Bald auch ist Martins Familie in der Schusslinie der Inquisition! Doch Martin kennt nur noch eines, er will seine Frau und sein Kind retten...

Eindrücklicher Film über die Verhältnisse des 16. Jahrhunderts. Gute Schauspieler, hervorragende Kulissen und eine Top-Story machen den Film zu einem Genuss, auch wenn er ab und zu ein wenig gruselig wird. Doch das Mittelalter war nun mal kein Zuckerschlecken! Auf der DVD kann man noch ein Making of, Interviews usw. ansehen.

Hintergrundinfos:
Als geistiger Vater der protestantischen Reformation hat Martin Luther (1483 - 1546) ab 1517 öffentlich eine grundlegende Reform der römisch-katholischen Kirche gefordert. Doch seine Reformideen stoßen im Vatikan auf heftigen Widerstand. Für Luther führt dies 1520 zum endgültigen Bruch mit der Katholischen Kirche. Doch seine Ideen verbreiteten sich rasch, was auch unter anderem zum Dreissigjährigen Krieg führte!
Die Täufer (Fälschlicherweise werden sie oft auch als „Wiedertäufer“ bezeichnet, aber die Täufer lehnen die Kindstaufe ab), welche im schweizerischen Zürich ihren Ursprung haben, entstanden als Randbewegung der von Zwingli eingeleiteten Reformation. 1527 werden sie aus Zürich vertrieben und verbreiten sich in der Folge vor allem im Alpengebiet, in Nordwestdeutschland und in den heutigen Niederlanden. Da sie Verfechter sozialkritischen Ansichten waren und die sich mit den Anliegen der aufständischen Bauern solidarisierten, sind sie sowohl von den Katholiken, als auch den Protestanten verfolgt worden.
Der Zweite Reichstag zu Speyer (1529) verfügt die Todesstrafe gegen alle „Wiedertäufer“. In den katholischen Gebieten wurden sie durch die „Inquisition“ verfolgt; diese war bereits im 13. Jahrhundert als Behörde ins Leben gerufen worden. Besonders gefürchtet war die spanische Inquisition. Doch nach neuen Forschungserkenntnissen sind nur rund 2% der Verurteilten auf dem Scheiterhaufen der spanischen Inquisition gestorben.

Zu vergleichen mit „Das vergessene Tal“.

Aut, CH, Lux, H, BRD Spiel. 2005
Genre: Drama, Historienfilm
Min. ca. 105
Regie: Simon Aeby
Darsteller:
Nikolaj Coster-Waldau – Martin
Peter McDonald
Anastasia Griffith
Steven Berkhoff
Lee Ingleby
John Shrapnel
Eddie Marsan

 

         

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