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Insel der 30 Tode...die - L’île aux trente cercueils

SDP
Die junge und naive Véronique d’Hergemont verliebt sich kurz nach 1900 in den undurchsichtigen Alexis Vorski, der sich selbst als Adliger ausgibt. Vater und Professor d’Hergemont sieht die Liason nicht wirklich gerne, mehr noch, er verbietet sie. Véronique d’Hergemont will nicht hören, sie heiratet Vorski und sie kriegen zusammen ein Kind. Für Vater d’Hergemont ist dies ein Affront, er entführt das Kind und will sich so an seiner Tochter und Schwiegersohn rächen. Scheinbar kommen Vater und Enkel bei einem Schiffsunglück ums Leben, was Vorski egal ist, da er nur Geld will. Aber Vater d’Hergemont hat seine Tochter enterbt ! Véronique verzweifelt, sieht den schlechten Charakter von Vorski endlich und verlässt ihn. Doch niemand verlässt Vorski, er will sie verfolgen, sie geht zuerst ins Kloster, um dann im 1. Weltkrieg als Krankenschwester zu dienen. Während einer Kinovorführung sieht Véronique auf einer Türe ihre Initialen, ganz ausser sich, will sie wissen, wie die da drauf kommen und reist in die Betragne. Die Spur führt sie auf eine Insel, die wegen ihren tödlichen Klippen die Insel der 30 Tode genannt wird. Dort findet sie ihren Vater und ihren Sohn wieder, aber auch viele Tote, da sie auf die Insel gekommen ist, soll sich eine Prophezeiung erfüllen, nach der alle auf der Insel umkommen...

Die Filmemacher/innen versuchten eine geheimnisvolle Atmosphäre zu schaffen und gerieten dabei völlig ins theatralisch, lächerliche. Man hat das Gefühl, in einem Theater zu sitzen und den Figuren auf der Bühne zuzusehen, aber nicht einen TV-Film zu gucken. Vorski als Bösewicht ist völlig überkandidelt. Er spiegelt weniger den Wahnsinn als das Schauspiel wieder, das in der Stummfilmzeit verwendet wurde. Das die Geschichte absolut vorhersehbar ist, muss ich kaum erwähnen. Nochmals an alle Filmemacher/innen, wenn ihr sagt, jemand sei gestorben und die Leiche wird nicht annähernd gezeigt, dann ist allen klar, die Figuren erscheinen wieder! Wenn man in einer Miniserie oder Film diesen „Gag“ einmal zeigt, ist es ja ok, aber nicht im Laufmeter. Der ist gestorben, ein paar Minuten später: du lebst noch? Die ist gestorben, kurze Zeit später: was du lebst noch? Äh, vom Anfang bis zum Ende, stets das gleiche Spiel, gestorben, auferstanden – Blödsinn. Auch andere Details, wie einem Jungen zwei Rollen aufzubürden, der aber dafür gar nicht gut genug ist. Zudem sehen sich Stiefbrüder nur selten so ähnlich! Auch die Entführungen usw., die Leute sind bewaffnet und schiessen nicht, aber ein ganzes Dorf wird niedergemetzelt? Es gibt so viele Verhaltensmerkwürdigkeiten, die einfach nicht zusammenpassen. Das alles lässt einen die Miniserie nur sehr schwermütig und harzig ansehen, zudem fehlt einem die Spannung und man denkt, wieso leben die noch, bringt euch doch endlich um, dann ist der Film zu Ende! Witzig ist auch, im Mittelalter oder auch zuvor kannte man das strahlende Gestein höchstens für Krankheit, aber nicht wie heute, auch zur Heilung! Fazit: Gehört ins Theater mit gutem Cast, aber nicht auf den Bildschirm mit diesem Cast! Die DVD bietet Trailer als Extras.

Hintergrundinfos:
Der Film basiert auf der gleichnamigen Geschichte von Maurice Leblanc. Die Miniserie wird oft als 12er Serie in 30 Minuten oder als 6er Serie mit 60 Minuten gezeigt. Bei den Franzosen muss dies scheinbar ein Strassenfeger gewesen sein, der immer noch im TV gezeigt wird und sich grösserer Beliebtheit erfreut, für mich unverständlich.

Zu vergleichen mit „Dolmen“, „Wicker Man“.

F Spiel. 1979
Genre: Krimi, Mystery, Drama
Min. ca. 289 DVD als Film
Regie: Marcel Cravenne
Drehbuch: Robert Scipion
Produzent: Cyril Grize
Darsteller/in:
Claude Jade - Véronique d’Hergemont (Vorski-)*
Jean-Paul Zehnacker - Alexis Vorski
Yves Beneyton - Philippe Stéphane Maroux
Georges Marchal - Antoine d’Hergemont*
Pascal Sellier - François/Éric Vorski
Julie Philippe – Elfriede Vorski
Marie Mergey - Honorine
Peter Semmler – Otto*
Jean-René Gossart - Conrad
Edith Perret - Gertrude Archignat
Pierrette Thévenon - Clémence Archignat
Dominique Marcas - Sidonie Archignat
Armand Babel - Corréjou
Jean Le Mouël - LeGoff
Jean-Claude Jay - Le médecin-Chef
Jean Bollery - Capitaine Lefore, du Service des Renseignements
Jean-Pierre Moreux - Joseph, le Valet
Paula Dehelly - La mère Supèrieure
Christian Heliou - Un vieux pêcheur
Guillaume Kergourlay - Un vieux Pêcheur
Madeleine Rohan - Une vieille Bretonne
Yvette Harmonic - Une jeune Bretonne
Alain Guhur - Le Soldat blessé
Catherine Chevallier - Yannick au Cinéma
Xavier Pineau - Le jeune Berger
Brigitte Guhur
Elisabeth Rambert - La Nurse
Martine Chopy - Une Infirmière
Claudine Delvaux - Une Infirmière
Jean-Michel Kindt - Joël
Paul Rieger - Le Garde-champêtre
Marcel Ory - Un Villageois
Pierre Lizee - Un Villageois




 

         

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