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Filmarchiv
Phantom der Oper 1943 – Phantom of the Opera
SDP
Im
19. Jahrhundert glich die Pariser Oper einer kleinen Stadt in der Stadt. In
diesem riesigen Gebäude konnte man sich tagelang verlaufen, hier spielt sich
auch das Drama von Erique Claudin ab. 20 Jahre lang war er Violinist für das
Pariser Oper Orchester. Doch seine Finger können der enormen Belastung nicht
mehr Herr werden und so muss ihn der Meisterdirigent entlassen. Da Claudin
heimlich über drei Jahre Christine Dubois nicht nur verehrt, sondern auch
finanziell unterstützt hat, besitzt Claudin überhaupt nichts mehr. Dubois ist
ein junges Mädchen das von Claudin entdeckt wurde, nur weiss sie nichts davon,
denn Claudin ist zu schüchtern, um ihr seine Liebe zu gestehen. Dafür hat er es
heimlich eingerichtet, dass Dubois bei einem sehr teuren und renommierten Lehrer
Gesang lernen darf! Vor dem Ruin stehend, weiss Claudin nur noch einen Rat,
seine selbstgeschriebene Oper soll verlegt werden. Doch der Verleger denkt gar
nicht daran, mehr noch, er weiss gar nichts mehr von einer Oper von Claudin! Als
der Geprellte dann im Hinterzimmer seine Komposition hört dreht Claudin durch,
er tötet den Verleger, doch seine Assistentin schüttet dem Durchgedrehten noch
Säure ins Gesicht. Von nun an ist Claudin nicht nur ein gesuchter Verbrecher,
sondern auch hässlich im Gesicht entstellt. Da er sonst nirgends mehr hin kann,
versteckt sich Claudin in der Pariser Oper. Dort hört er seiner heimlich
verehrten Dubois zu. Claudins Liebe geht so weit, dass er einen nach dem anderen
umbringt, nur damit Dubois singen kann!
Sehr gut gespielte Version von Phantom der Oper, die Story wurde kaum abgeändert
zur 1925 Version, nur dass alles in Farbe und mit Ton aufgenommen wurde. Zudem
sind natürlich andere Schauspieler/innen am Werk. Auch wenn der Film zur
Horrorklassikerserie von Universal Studios gehört, so ist er doch eher ein
Drama-, als ein Horrorfilm. Sicher werden einige umgebracht, doch in jeden Krimi
gibt es schlimmere Todesarten. Da jedes Mal, wenn es zu schlimm wird, die Kamera
abdreht und kaum etwas gezeigt wird, kann man „Phantom der Oper“ nicht wirklich
zu einem Horrorfilm zählen. Da auch die Maske von Rains nur eine Verbrennung von
Augenbraue zu Kinn zeigt, ist er dementsprechend nicht wirklich abstossend.
Witzig ist, als die Maske von Rains abgenommen wird, sieht man, die Narbe geht
bis zum Kinn, hat er aber die Maske an, sieht man von der weiterlaufenden
Verbrennung nichts mehr. Um ein Horrorfilm zu sein, hätte Universal weniger Wert
auf die Gesangseinlagen legen sollen, mitunter dominieren diese so sehr, dass
aller Horror in Vergessenheit gerät. Auch die Rivalitäten zwischen zwei
Liebhabern von Dubois wird humorvoll ausgebreitet, was ebenfalls den Horror
schmälert und mehr zum Schmunzeln anregt. Fazit: sehr gutes Drama, aber kein
wirklicher Horrorfilm. Die DVD bietet zusätzlich noch ein Making-of, Kommentare
und Bildergalerien.
Hintergrundinfos:
Dieser Film war die erste Farbfilmversion von “Phantom der Oper”. Der Film
erhielt je einen Oscar für die beste Ausstattung und die beste Kamera. Universal
Studios liessen ein riesiges Set bauen, dass die Pariser Oper eins zu eins
kopierte!
Zu vergleichen mit „Phantom der Oper 1925“.
US. Spiel. 1943
Genre: Drama, Horror
Min. ca. 89
Regie: Arthur Lubin
Produzent: George Waggner
Drehbuch: Samuel Hoffenstein
Darsteller:
Claude Rains -
Erique Claudin/Das Phantom
Susanna Foster - Christine Dubois
Nelson Eddy - Anatole Garron
Edgar Barrier - Raoul Daubert
Jane Farrar - Madame Biancarolli
Leo Carrillo - Signor Ferretti
J. Edward Bromberg - Amiot
Fritz Feld - Lecours
Frank Puglia - Villeneuve
Steven Geray - Vercheres
Barbara Everest - Aunt
Hume Cronyn - Gerard
Fritz Leiber - Liszt
Nicki Andre - Lorenzi
Gladys Blake - Jeanne
Elvira Curci - Biancarolli’s Maid
Hans Herbert - Marcel
Kate Lawson - Landlady
Miles Mander - Pleyel
Rosina Galli - Christine’s Maid
Walter Stahl - Doctor
Paul Marion - Desjardines
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