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Filmarchiv
Pin
SDP
Die
beiden Kinder Ursula und Leon wachsen zwar reich auf, doch die Eltern geben
ihnen nicht wirklich liebevolle Gefühle entgegen. Im Gegenteil, die Mutter hat
einen Putzfimmel, kein Gramm Dreck darf ins Haus gelangen, ansonsten werden die
Kinder angeschrieen oder schlimmeres. Der Vater ist zwar Doktor, doch auch er
kann den Kindern keine Liebe entgegenbringen. Er ist überdiszipliniert und fragt
die Kinder eher nach Wissen aus, als ihnen zum Beispiel etwas vorzulesen. In der
Praxis hat er eine wissenschaftliche Puppe, an der man zeigen kann, wie ein
männlicher menschlicher Körper aussieht, er nennt sie PIN. Den Kindern gaukelt
er vor PIN lebe, spreche aber nur in seiner Anwesenheit. In Wirklichkeit spricht
der Dok mit seinem „Bauch“. Ursula begreift das ziemlich rasch, doch Leon hat
keine Freunde, zudem leidet er am stärksten unter den Ticks seiner Eltern. Er
glaubt das PIN sein Freund ist und wirklich lebt, doch aus Treue zu seinem Vater
spricht er nicht mit ihm. Diese fixe Idee etabliert sich immer mehr, desto älter
Leon wird. Richtig schlimm wird es, als Ursula schwanger wird, und Leon PIN um
Rat fragen will, denn vor ihren Eltern haben die Kinder Angst. Ursula weiss
natürlich das PIN nicht lebt, doch Leon beginnt, ohne dass er es selbst merkt,
ebenfalls mit dem Bauch zu sprechen. So haucht er PIN „Leben“ ein! PIN rät den
beiden es ihrem Vater zu sagen, der nimmt eine Abtreibung vor und kehr das Ganze
unter den Tisch. Leon hingegen geht nun regelmässig zu PIN, er ist der einzige
mit dem er reden kann. Eines Tages entdeckt sein Vater das Geheimnis von Leon,
erschreckt weiss er nun von der Krankheit seines Sohnes. Doch auch dieses mal
will er es ignorieren, er nimmt nur die Puppe PIN, um sie an einem Vortrag, den
er halten muss, zu verschenken. Da der Dok reichlich spät dran ist, um den
Vortrag pünktlich zu halten, fährt er wie von einer Biene gestochen los. Seine
Frau, die ihn begleitet, warnt ihn zwar, was aber nichts nützt. Der Dok ist zu
gedankenverloren, um das Auto bei dieser Geschwindigkeit sicher zu lenken, er
denkt an PIN und seinen Sohn...plötzlich kommt er von der Fahrbahn ab und
verunglückt tödlich. Nur PIN „überlebt“ den Unfall. Leon nimmt nun PIN nach
Hause, für ihn ist er lebendig, der Unfall ein Zeichen! Da die beiden Kinder
bereits alt genug sind, um alleine im Haus der Eltern zu leben, brauchen sie
keinen Vormund mehr. Leon kann seine Psychose mit PIN ausleben, Ursula hingegen
wird mehr eingeschüchtert. Beide erben viel Geld, dennoch nimmt Ursula einen Job
in der Bücherei an, so kommt sie aus dem Haus heraus. Sie ahnt, das Leon eine
paranoide Schizophrenie entwickelt hat, sie sagt sich aber, er ist immerhin ihr
Bruder. Auch als die Schwester ihrer Mutter sich um Haus und Leon/Ursula kümmern
will, und sie dabei über Nacht einen tödlichen Herzanfall erleidet, wird Ursula
nicht hellhörig. Alle sagen es sei ein normaler Herzanfall gewesen, keiner ahnt,
dass PIN sie besuchte, weil sie das Terrorregime der Mutter wieder einführen
wollte. Irgendwie kann sich Ursula mit PIN und Leon arrangieren, bis sie einen
Freund findet den sie liebt. Nun wird Leon eifersüchtig, es kommt zum
Schlimmsten...
Sehr gut gemachte Psychologiestudie mit Horror und Thrillereffekten. Hier sieht
man sehr schön, dass man für wahren Horror nicht immer literweise Blut braucht,
es genügen schon kleine Andeutungen und gut gespielte schauspielerische
Leistungen. Regisseur Stern zeigt dem Zuseher, wie die Kinder von klein auf ohne
Liebe erzogen werden, sie können sich an niemanden wenden und entwickeln
Störungen, die bei Leon ausarten. Fazit: Sehenswert und bis zum Schluss
spannend! Die DVD bietet noch einige Filmografien als Extras.
Zu vergleichen mit „Psycho“.
CDN Spiel. 1988
Genre: Horror, Thriller
Min. ca. 98
Regie: Sandor Stern
Drehbuch: Sandor Stern
Produzent: Jim Begg, Pierre David, René Malo, Jeff Sniderman
Darsteller:
David Hewlett –
Leon Linden
Cynthia Preston – Ursula Linden
Terry O’Quinn – Dr. Linden
Bronwen Mantel – Mrs. Linden
John Pyper-Ferguson – Stan Fraker
Helene Udy – Marcia Bateman
Patricia Collins – Aunt Dorothy
Steven Bednarski – Leon 13 Jahre
Katie Shingler – Ursula 11 Jahre
Jacob Tierney – Leon 7 Jahre
Michelle Anderson – Ursula 5 Jahre
Joan Austen – Nurse Spalding
Jamie Stern – Eddie Morris
David Gow – Officer Wilson
Terrence Labrosse – Dr. Bell
Aline Vandrine – Mrs. Shaver
Joanna Noyes – Mrs. Henry
Andrew Carter – Andy
Leif Anderson – Dave
Joel Johnson – Jack
Shawn Johnson – Tim
Robin MacEachern – Richie
James Quon – Boy
Jeremy Slaney – Boy
Adrian Knight – Student
Alan Mozes – Student
Marty Finkelstein – Teenager
Bruce Ramsay – Teenager
Jonathan Banks – PIN (Stimme)
                     

                     
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