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Romeo und Julia auf dem Dorfe (1941)

SDP
Das Vreneli und der Sali sind seit frühester Kindheit miteinander „verbandelt“ sie spielen als Kinder stets zusammen, auch als jugendliche sind sie stets beieinander. Das sehen ihre Vater die Bauern Marti und Manz nicht gerne! Denn die beiden hegen eine Fehde um Land das zwischen ihren Äckern liegt. Beide Bauern wollen es besitzen, doch erst als er versteigert wird, kann es Manz kaufen. Doch die Fehde geht weiter, denn Marti hat sich zuvor schon einfach widerrechtlich ein Stück vom Land genommen. Der Streit wird immer schlimmer, die Kinder leiden darunter, da sie den Streit noch nicht verstehen können.
Eine Prophezeiung von einem „Gaukler“ beginnt sich zu bewahrheiten, die Bauern verlieren alles, denn der Streit kostet viele Franken. Bauer Manz muss seinen Hof aufgeben und in die Stadt ziehen, so sehen sich Sali und das Vreneli Jahre lang nicht mehr. Erst als Vreneli und Sali erwachsen sind, begegnen sie sich zufällig wieder und da erwacht das Knistern sofort wieder. Doch über allem schwebt der Streit der Väter, der auch noch handgreiflich wird. Sali und Vreneli sind sich bewusst, ihre Väter würden eine Verbindung nie zulassen, doch sie wollen heiraten, dürfen aber nicht, das einzige was ihnen bleibt ist sich heimlich zu treffen und zu träumen...oder gemeinsam zu gehen...

Wie der Filmtitel schon verspricht, gibt es natürlich kein „gesundes“ Ende. Romeo und Julia sind wohl eines der tragischsten Literaturpärchen und auch hier wird dem alle Ehre erwiesen. Für das Alter des Filmes, der auf dem Land spielt und die damaligen „Normen“ recht gut aufgreift, ist er durchwegs mit modernen Einstellungen versehen. Einige Szenen haben schon fast surreale Momente, welche man erst Jahrzehnte später aufgreift. Mit diesen „Momenten“ wollte man die Hoffnungslosigkeit, die unerreichte Zweisamkeit und das Ende stilisieren, ohne zu zeigen, wie die Zwei dann wirklich Schluss machen. Das Cast ist beachtlich, heute werden die Namen kaum mehr gekannt, aber damals waren sie bekannt. Leider ist die Synchronisation ein wenig daneben, man versuchte das CH-Deutsch für die BRD verständlicher zu machen und liess den Film Hochdeutsch mit Akzent nach vertonen. Doch die Synchronisation mit den Lippen wurde nicht wirklich gut getroffen. Trotzdem ist der Film schön anzusehen und für romantikfans sicher ein Leckerbissen. Fazit: Literaturverfilmung auf schweizerisch, die sich sehen lassen kann.

Hintergrundinfos:
Das Produktionsbudget betrug zirka CHF 107’000. Der Film basiert auf einer Novelle von Gottfried Keller.

Zu vergleichen mit „Hinter den sieben Gleisen“.

CH Spiel. 1941 sw.
Genre: Heimatfilm, Romance, Drama, Tragödie
Min. ca. Ursprünglich 102 Kinoformat, restaurierte Version 84 Kinoversion
Regie: Hans Trommer, Valérien Schmidely
Drehbuch: Horst Budjuhn, Rudolf Hägni, Ernst W. Schwegler, Hans Trommer
Produzent: Conrad Arthur Schlaepfer, Otto Streicher
Darsteller/in:
Margrit Winter - Vreneli Marti*
Erwin Kohlund - Sali Manz*
Walburga Gmür - Frau Manz*
Ursula von Wiese - Emmi, Kellnerin
Max Röthlisberger - Salis Freund
Emil Gyr - Bauer Marti
Johannes Steiner - Albert Manz
Dorli Zäch - Vreneli als Kind
Richard Schuhmacher - Sali als Kind
Hans Fehrmann - Bezirksvertreter
Anni Dürig - Frau Marti
Fredy Lucca - Vagabund
Louis Mattlé - Anwalt
Ella Kottusch - Elise
Emil Gerber - der schwarze Geiger
Hulda Meierhofer
Gustav Gnehm - Gast
Jimmy Ramp - Junge




 

         

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