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Schloss des Grauens...das – La vergine di Norimberga

SDP
Geschichte der Originalversion:
Mary und Max Hunter sind zum Stammschloss von Max gereist, normalerweise wohnen sie in London, doch Max muss jeden Monat einige Tage hierher reisen, um den Geschäften nachzugehen. In der ersten Nacht wird Mary durch Lärm aufgeschreckt, sie geht hinunter und entdeckt eine Frauenleiche in einer eisernen Jungfrau. Zudem erkennt sie einen Mann mit Kapuze. Max beruhigt sie und sagt, sie habe das nur geträumt. Doch die ungeheuerlichen Morde gehen weiter, bis auch Mary angegriffen wird...

Geschichte deutsche Synchron:
Mary und Berti Carson kommen auf ihren englischen Landsitz, dem Stammschloss von Berti. Schon in der ersten Nacht wird Mary aufgeschreckt, als sie auch noch eine Leiche in der eisernen Jungfrau findet und einen Mann mit Kapuze sieht, wird sie ohnmächtig. Berti will ihr nicht glauben, und stellt alles nur als Traum dar! Doch in den nächsten Nächten geschehen weitere Morde, auch Mary wird vom verrückten Kapuzenmann angegriffen...

Was in Italien als Gothic-Gruselfilm abgedreht wurde, hat die Deutsche Synchronisation zu einer Edgar Wallace Adaption gemacht, dabei fällt wohl jedem Leihen auf, das Schloss kann wegen der Vegetation nicht in England stehen, zudem fahren die Autos auf der falschen Seite, ganz zu schweigen vom Steuerrad! Auch die Garderobe und Ausstattung sind weit entfernt englisch zu sein! Trotzdem hielten es die Deutschen für Nötig den Film völlig umzumodeln, zu schneiden und die Logik aussen vor zu lassen! So wurden auch die Namen der Charaktere geändert, mit samt der Geschichte. Im Original (das man jetzt auf DVD kaufen kann, die aber immer noch die damalige Synchronisation aufweist – was noch mehr verwirrt!) dreht ein ehemaliger General der Wehrmacht durch, er organisierte mit Stauffenberg das Attentat auf Hitler und wurde dementsprechend bestraft. Nazi-Wissenschaftler formten aus seinem Kopf einen Totenschädel, was ihn verrückt werden liess. Lee spielt hier den treuen Adjutanten Erich der seinen Patron beschützen will! Max ist der Sohn der Verrückten. Die Synchronisation wollte jeden Bezug zu den Nazis tilgen und verlegte die ganze Handlung nach England. Das Monster ist dementsprechend ein Verrückter, zudem wird Bezug auf Edgar Wallace genommen. Das beste, was man mit diesem Film machen kann – neu synchronisieren oder, wenn man italienisch beherrscht im Original sehen, ansonsten ist es nur ein Flickwerk ohne grossen Sinn! Leider hat Regisseur Margheriti auch viel zu viel mit der Musik ausprobiert, was mitunter zu nervigen, manchmal grotesken Musikeinlagen führt, die einen wohl erschrecken oder in die Irre führen soll. Diese Musikeinsätze sind aber zu prägnant, womit sie als störend empfunden werden! Fazit: Hier wurde eindeutig zu viel herumgebastelt, als das man das als gut bewerten kann, nur eine neue Synchronisation könnte diesen Film retten! Denn die Bilder wären eigentlich gut gelungen, ebenso Schnitt und Ausstattung (wenn die Geschichte in Italien spielt!). Die DVD bietet als Extras: Trailer, Bildergalerie.

Hintergrundinfos:
Der Film basiert auf einem Buch von Frank Bogart.

Zu vergleichen mit „The Terror“.

I Spiel. 1963
Genre: Gruselkrimi oder Horror
Min. ca. 80 Uncut!
Regie: Antonio Margheriti (Anthony R. Dawson)
Drehbuch: Ernesto Gastaldi, Edmond T. Greville, Antonio Margheriti
Produzent: Marco Vicario
Darsteller:
Rossana Podestà – Mary Carson/Hunter
Georges Rivière – Max/Berti Carson/Hunter
Christopher Lee – Erich/Edward
Jim Dolen – John Selby Polizist
Lucille Saint-Simon
Patrick Walton
Carole Windsor
Rex Vidor
James Borden
Peter Hardy
Bredon Brett
Robert Mayor
Anny Degli Uberti
Mirko Valentin – Mann mit Kapuze





 

         

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