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Seraphim Falls

SDP
Der Bürgerkrieg hat zwischen Nord- und Südstaaten hat viel Leid hervorgebracht, unzählige haben Unmengen verloren. So auch der ehemalige Südstaaten Colonel Carver. Kurz nach dem Krieg, wurden die besiegten Offiziere (die oftmals auf eigene Kosten eine Armee aufstellten) von den Nordstaaten Kavallerie überprüft. Ob noch Waffen und Feindschaft vorhanden sind. Dabei zeigte sich die Familie von Carver unkooperativ, so befehligte Captain Gideon die Scheune anzuzünden. Das Feuer schlug auf das Wohnhaus über, wo noch ein Baby in der Wiege lag (das haben die Carvers verschwiegen), wie von Sinnen rennt Carvers Frau und Sohn in Haus und lässt sich mit dem Baby verbrennen. Der Colonel gibt alle Schuld Gideon, der ebenfalls von Sinnen einfach seine Uniform auszieht und von dannen geht. Von da an macht Carver jagt auf Gideon, als er ihm dicht auf den Fersen ist, heuert er vier Kopfgeldjäger der niedrigsten Art an, um seinen Gegner zu fangen, damit er ihn unter grässlichsten Methoden foltern kann. Dabei stellt sich Gideon als zähes „Wild“ heraus, er kann einen Kopfgeldjäger nach dem anderen liquidieren, bis am Schluss nur Carver und Gideon übrig bleiben...

Zwischen den 90zigern bis einige Jahre nach dem Millennium gab es kaum grosse Westernfilme, die wirklich Kasse gemacht haben. Immer wieder versuchte man den Western, der einst sehr populär war, wieder zu beleben, was kaum gelang. Sicher gab es in dieser Zeit einige gute Filme, aber keiner konnte wirklich an den Kinokassen punkten. Ebenso dieses Werk nicht. Zwar sind zwei hervorragende Schauspieler am Werk, doch sie können nur so gut spielen, wie es das Drehbuch hergibt. Regisseur Von Ancken hat hier einfach viel zu viele Ungereimtheiten eingebaut, um wirklich schlüssig zu wirken. Beispiele gefällig: Gideon wirft seine Offiziersjacke weg und verschwindet – die Staaten standen noch unter Kriegsrecht, man hätte ihn bis zum Tod gejagt! Carvers Familie geht ins brennende Haus – überhaupt, das Baby hätte die Mutter niemals alleine gelassen. Und hätten sie kooperiert, wäre keiner zu Schaden gekommen (wird so im Film vermittelt). Also ist Gideon unschuldig! Zudem wird Carver als hundsmiserabler Dreckssack dargestellt, der über Leichen geht. Damit Gideon dem mithalten kann, werden drei Bankräuber hineingebracht, der eine diente in der Armee und hat Gideon erlebt – nun erzählt er Horrorgeschichten über ihn! Was bleibt übrig? Eine Ellenlange Hetzjagd, die Von Ancken immer wieder herauszögert, denn Gideon kann einerseits problemlos einen viel stärkeren Gegner töten, andererseits ist er ständig auf der Flucht. Was mich zur Frage bringt – wieso? Ist Gideon nun der perfekte Killer oder Angsthase? Die Flucht mutiert deswegen zur bitteren Eintönigkeit, die auch die schönen Landschaftsbilder nicht wettmachen. Zudem baute Von Ancken gegen Ende noch Metaphern ein, die den Film ins Mystische abgleiten lassen. Hier kann sich Von Ancken wohl nicht entscheiden, will er einen harten, realistischen Western oder einen mystisch angehauchten „lass den Teufel mal Verführung spielen“ Film? So muss ein Indianer herhalten, um Konfuzius Lehren zu vermitteln, während in der Wüste die „Teufelin“ Huston beide zur Sünde verführt. Fazit: Hätte Von Ancken sich mehr aufs Wesentliche konzentriert und Gut und Böse mehr voneinander getrennt, hätte es ein spitzen Western werden können.

Hintergrundinfos:
Das Produktionsbudget betrug zirka 18 Millionen $.

Zu vergleichen mit „Der schwarze Falke“.

US. Spiel. 2006
Genre: Western, Drama
Min. ca. 108 DVD
Regie: David von Ancken
Drehbuch: David von Ancken, Abby Everett Jaques
Produzent: Bruce Davey, David Flynn, Stan Wlodkowski, John Limotte
Darsteller/in:
Pierce Brosnan - Captain Gideon
Liam Neeson - Colonel Morsman Carver
Michael Wincott – Hayes*
Tom Noonan – Minister Abraham*
Xander Berkeley – Railroad Foreman*
Ed Lauter – Parsons
Anjelica Huston - Madame Louise*
Angie Harmon – Rose*
Wes Studi – Charon*
Kevin J. O'Connor - Henry
John Robinson - Kid
Robert Baker - Pope
Jimmi Simpson - Big Brother
James Jordan - Little Brother
Nate Mooney - Cousin Bill
Shannon Zeller - Charlotte
Argos MacCallum - Wizened Christian
Janelle Sperow - Female Christian
Adam Houlton - Irish Henchman
Justin Tade - Lt. DeButts
Boots Southerland - Big Henchman
Henry Herman - Cavalry Man
John Radcliff - Cavalry Man
George Anton - Railroad Worker
Richard Barela - Railroad Worker
James Blackburn - Railroad Worker
Courtney Taylor Burness - Extra (Stimme)
Clayton Laurence Cheek - Railroad Worker
Harp Corrigan - Railroad Worker
Jordan Del Spina - Extra (Stimme)
Hugh Elliot - Railroad Camp Pimp
Scott Flick - Railroad Worker
Darren Gibson - Irish Henchman
Robert Nathan Gleason - Mountain Man
Tom B. Gleason - Mountain Man
Allison Hensel - Charismatic
Brent Lambert - Missionary
Stacy Marie Warden - Preacher's Daughter
Taylor Warden - Missionary Boy
Lewie Wickham - Railroad Enforcer




 

         

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