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Stierkämpfer mit Herz - Schlamm und Sand - Mud and Sand

SDP
Die Vaselines wohnen irgendwo auf dem Land in Spanien, anstatt das Rhubarb die Besorgungen seiner Mutter erledigen würde, geht er als Matador in die Arena. Während alle anderen von den Stieren besiegt werden, schleudert Rhubarb sie aus der Arena heraus. So wird der kleine Junge vom Lande zum grössten Star Spaniens. Kurz darauf heiratet er die liebreizende Caramel. 2 Jahre später wird Rhubarb noch immer gefeiert, deswegen soll er in der grossen Arena in Madrid auftreten, gegen den schlimmsten und gefährlichsten Stier aller Zeiten. Doch am Vorabend lässt sich Rhubarb von den Frauen verführen, seine Ehefrau verlässt ihn. Gebrochen geht Rhubarb zum Kampf Matador gegen Stier...

Früher waren andere Zeiten, wahrlich, Filme wurden ohne Script gedreht und manchmal entbehrten sie allen Grundlagen des Sinnes. Hier wurde zwar ein erheblicher Aufwand betrieben, nur alleine schon die vielen Komparsen, Requisiten und Bauten waren schon damals ziemlich teuer. Dennoch sind die Botschaften in diesem Film mehr als bedenklich, selbst für damalige Zeiten. Klar, Stierkämpfe sind spätestens nach dem Millennium aus der Zeit gefallen, sie entsprechen nicht mehr dem Gusto der breiten Masse. Hier gibt es auch keine wirkliche Kämpfe zu sehen, es ist mehr eine „Verarsche“ davon, z.B. grast der Stier friedlich auf dem Platz, in sw. sieht man das Gras nicht. Gras gäbe es in einer Arena sowieso nicht. Auch das mit dem Rauswerfen der Stiere aus der Arena ist natürlich eine Groteske. Bis dahin wäre ja alles noch in Ordnung, und man könnte es als hintersinnige Anprangerung der spanischen Stierkämpfe verstehen. Doch gegen Ende hin wird es skurril, das dem Matador der Ruhm zu Kopf steigt und er den Frauen nachläuft, why not, aber die Schlussbotschaft das man lieber den Stier töten soll, ansonsten lande man im Schlamm und Sand, ist dann doch etwas heftig für eine Satire. Eventuell bezieht sich die Rhetorik ja auch auf Ereignisse der damaligen Zeit und es muss auch so verstanden werden? Ich las zwar nichts darüber, aber wer weiss. Fazit: für heutige Belange ist dieser Film wirklich zweifelhaft in Szene gesetzt worden. Es gibt nicht viele lustige Szenen, die Slapstick ist uninspiriert, da sie bei einem grossen Matador im Prinzip keinen Sinn ergeben. Auch die von Laurel ansonsten erfundenen Gags sucht man hier vergebens. Was ebenfalls irritiert sind die Deutschen Untertitel, die wohl mit Google Übersetzer erstellt worden sind, der noch vor Millennium stammte.

Zu vergleichen mit „Königliche Schlacht“.

US. Spiel. 1922 sw., Stummfilm
Genre: Slapstick, Drama
Min. ca. 30 DVD
Regie: Gilbert Pratt
Drehbuch: Tom Miranda
Produzent: Gilbert M. 'Broncho Billy' Anderson
Darsteller/in:
Stan Laurel - Matador Rhubarb Vaseline*
Mae Laurel - La Paloma aka Pavaloosky
Julie Leonard - Caramel
Leona Anderson - Filet de Sole
Sam Kaufman - Humidor
Wheeler Dryden - Cuspidor
May Foster - Rhubarb's Mother




 

         

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