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Taxandria – Eine zeitlose Welt

SDP
Prinz Jan muss für sein Examen lernen, deswegen wird er inkognito an die Küste gefahren. Dort soll er in einem Hotel mit seinem Privatlehrer alles für das Examen lernen. Der Leuchtturm zieht Jan magisch an, vielleicht auch weil alle sagen, er müsse sich davon fernhalten. Auf jeden Fall geht Jan hin und lernt den mysteriösen Karol kennen. Durch Karol lernt Jan in der Nähe des Leuchtturmes ins Land Taxandria zu blicken.
Das Land Taxandria wird von Virgilus regiert, der im Namen der zwei Fürsten befiehlt. Einst ging das Land im Sturm unter, weil die Wissenschaftler die Sonne verdoppeln wollten. Seit der Katastrophe sind alle Geräte verboten, die Frauen müssen im Palast der Lüste den Männern zu Willen sein und die Männer leben unter ständiger Kontrolle des Staates. Die Zeit wurde abgeschafft, es gibt nur noch das „Jetzt-und- Hier“. Virgilus denkt bereits an seine Nachfolge, er hat den jungen Aimé Perel dafür ausgesucht. Doch Perel will aus dem ganzen Mief ausbrechen, per Zufall kommt er an eine verbotene Fotokamera heran und löst damit eine Staatskrise aus...

Für den Film wurden extra neue Techniken entwickelt, die sich aber zwischenzeitlich mit der Computergeneration überholt haben. Das Ganze ist zwar interessant, aber es gibt einen relevanten Schwachpunkt, der Film basiert lediglich auf einer Idee und nicht auf einem Roman. Die gezeigte Welt ist zwar interessant, kann so jedoch nicht funktionieren. Vergleicht man es mit ähnlichen Werken, wird der Schwachpunkt um so grösser, z.B. „Die unendliche Geschichte“, „1984“, „Momo“, „Die Stadt der verlorenen Kinder“, usw.. Alles was auf Romanen basiert wurde durchdacht und ist irgendwie in den jeweiligen Universen haltbar. Doch Taxandria ist nur eine Idee, die kaum eine Woche lebensfähig wäre. Sicher, dies ist „nur“ ein Fantasiefilm, aber die Welt muss auch darin funktionieren. Z.B. ein Aufzug der mit einem einfach Seil von Männern hinaufgezogen wird, x Meter hoch. Kein Mensch würde in so was einsteigen. Lebensmittel gibt es nicht, anstatt Telefon wird alles per Manneskraft in Reih und Glied weitergeleitet, usw.. Das sind alles nette Ideen, ebenso die Gestaltung der abbruchreifen Stadt, aber eben, sie funktionieren nicht als gesellschaftsfähige Kultur. Dies ist auch gut zu erkennen, in dem man die Laufzeit ansieht, der Stoff für mehr fehlt schlichtweg. Natürlich ist die Idee eine Parabel auf die Weltpolitik und der Gesellschaft an sich, wobei dies zu wenig veranschaulicht wird. Man bedenke, die Frauen müssen sich prostituieren und müssen den Männern zu Willen sein, ein Diktator befiehlt und alle müssen folgen, die Menschen leben im Dreck und Armut, usw.. Man könnte darin noch eine Satire sehen, aber auch dafür geht die Story zu wenig in die Tiefe. Fazit: ein wirklich interessanter Film der leider zu wenig ausgearbeitet wurde und dessen Botschaft viel zu oberflächlich ausgefallen ist. Die DVD bietet zusätzlich: Dokumentationen, usw..

Hintergrundinfos:
Der Film basiert auf einer Idee von Raoul Servais. Gedreht wurde, unter anderem, in Antwerpen Flandern Belgien.

Zu vergleichen mit „Die unendliche Geschichte“.

Belgien, BRD, F, Ungarn, Niederlande, GB, US. Spiel. 1994
Genre: Fantasy
Min. ca. 80 DVD
Regie: Raoul Servais
Drehbuch: Frank Daniel, Raoul Servais, Alain Robbe-Grillet
Produzent: Heinz Bibo, Dany Geys, Tarsicius Vanhuysse, Dominique Standaert, Bertrand Dussart, Jacqueline Pierreux, René Solleveld, Dénes Szekeres, Pros Verbruggen
Darsteller/in:
Armin Mueller-Stahl - Karol/Virgilus*
Elliott Spiers - Aimé Perel
Katja Studt – Ailée*
Richard Kattan - Prinz Jan
Julien Schoenaerts - Mr. Bonze
Andrew Sachs - André/Superintendent
Daniel Emilfork - First Minister*
Cris Campion - Klooster
Robert Lemaire - Lamp
Joris Van Ransbeeck - Versalus
Ferenc Dávid Kiss - Taxandrian
Zsuzsa Holl - Leading Lady
John Truscott - Driver




 

         

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