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Filmarchiv
Tell
Nach „Achtung, fertig, Charlie“ ein weiterer Film von Regisseur Eschmann. Es ist
ziemlich beachtlich, was Eschmann auf die Beine gestellt hat. Denn die Schweiz
zahlt nicht sehr viel für Filme und die Deutschen warten kaum auf einen
Schweizer. Kostüme und Ausstattung sind nicht schlecht gemacht, vor allem die
Computeranimierte Burg sieht lässig aus. Einige Gags sind wirklich gelungen und
kommen auch witzig herüber, doch das macht noch lange keinen abendfüllenden
Film! Leider hat Eschmann vieles verpuffen lassen, das wirklich witzig hätte
sein können. So hätte er mehr Klischees veralbern dürfen, die sich die einzelnen
Kantone und Länder an den „Hals“ werfen. Auch hat er sehr viel von anderen
Filmen abgeguckt, z.B.: Sonnenuhr am Handgelenk (Asterix, Obelix/Flintstones),
Tierbegattung auf der Alm (2001 Maniacs) der stets nervende Anhängsel Val-Tah (Shreks
Esel) usw.. Auch die Besetzung der Rollen ist schlichtweg misslungen, so spielt
Lea Hadorn eine hölzerne Heidi, Mike Müller einen wenig überzeugenden Tell der
stets auf sein Stichwort wartet (wie man’s im Theater halt macht!), Udo Kier ist
zwar irgendwie Kult, aber hier völlig deplatziert, zudem spricht er
hochdeutscher Dialekt und nicht österreichisch! Tramitz macht einfach das, was
er in Pro Siebens Märchenstunde macht! Dafür ist Michael Kessler ein witziger
Schiller und Ellenie Salvo Gonzalez die einzige die wirklich bei der Sache ist
und dazu sehr gut spielt (und das sage ich nicht nur, weil sie gut aussieht!).
Axel Stein hingegen spielt einfach nur den Clown, wie in der Serie „Hausmeister
Krause“, was zum Teil recht vergnüglich ist. Die bärtigen Frauen hingegen sind
ein gelungener Gag, der auch witzig ist. Regisseur Eschmann hat ein so grosses
Team und vor allem genügend Geld zusammengebracht, dennoch gelang ihm hier nicht
der richtige Wurf! Er verschenkte zu viele gute Komiker und Gags, Daniel Rohr,
zum Beispiel, gab einen guten „büenzli“ Schweizer Grenzpolizist zum Besten, der
genau ein Klischee traf, das auch witzig ist. Solchen Dingen hätte Eschmann mehr
Beachtung schenken müssen, und nicht alte Gags aufwärmen! Vergleicht man Tell
mit Pro Siebens Märchenstunde schneidet die Märchenstunde in Sachen Witz
(trotzdem, dass es eine Fernsehserie ist) eindeutig besser ab! Für einen
Kinofilm ist Tell zu schlecht geraten, fürs Fernsehen kann man den Film gelten
lassen. Fazit: Einige gelungene Gags, mehr aber auch nicht.
Zu vergleichen mit „Ring-Thing“.
Dragon Fantasy
Verlag · Hohlenbaumstrasse 40 · CH-8200 Schaffhausen
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