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Tell

SDP
Wilhelm Tell hat ein Problem, er ist ein Österreicher der in der Schweiz aufgewachsen ist, aber unbedingt einen schweizer Pass haben will! Einige schweizer Rebellen haben ein anderes Problem, Gessler, der österreichische Vogt, beutet das schweizerische Land aus und baut zu Zeit eine Festung! Ist diese Festung erst einmal fertig, können sie die Rebellen nicht mehr einnehmen. Da kommt Tell ins Spiel, denn er kann mit seinem österreichischen Pass ungehindert in die Festung von Gessler kommen und den Bau der Burg verzögern. Während Tell den Bau hinauszögert können die schweizerischen Rebellen eine Armee aufbauen. Für einen CH-Pass würde Tell alles machen, so zieht er mit einem geretteten Eskimo zur Burg. In der Burg halten ihn die Österreicher für den neuen Koch und so kann Tell ungehindert sein Werk beginnen. Doch da verliebt er sich in Gesslers Tochter Sissy und bekommt so einen Erzfeind – nämlich Sissys Verlobter der fiese Rudolf der Harras!
 

Nach „Achtung, fertig, Charlie“ ein weiterer Film von Regisseur Eschmann. Es ist ziemlich beachtlich, was Eschmann auf die Beine gestellt hat. Denn die Schweiz zahlt nicht sehr viel für Filme und die Deutschen warten kaum auf einen Schweizer. Kostüme und Ausstattung sind nicht schlecht gemacht, vor allem die Computeranimierte Burg sieht lässig aus. Einige Gags sind wirklich gelungen und kommen auch witzig herüber, doch das macht noch lange keinen abendfüllenden Film! Leider hat Eschmann vieles verpuffen lassen, das wirklich witzig hätte sein können. So hätte er mehr Klischees veralbern dürfen, die sich die einzelnen Kantone und Länder an den „Hals“ werfen. Auch hat er sehr viel von anderen Filmen abgeguckt, z.B.: Sonnenuhr am Handgelenk (Asterix, Obelix/Flintstones), Tierbegattung auf der Alm (2001 Maniacs) der stets nervende Anhängsel Val-Tah (Shreks Esel) usw.. Auch die Besetzung der Rollen ist schlichtweg misslungen, so spielt Lea Hadorn eine hölzerne Heidi, Mike Müller einen wenig überzeugenden Tell der stets auf sein Stichwort wartet (wie man’s im Theater halt macht!), Udo Kier ist zwar irgendwie Kult, aber hier völlig deplatziert, zudem spricht er hochdeutscher Dialekt und nicht österreichisch! Tramitz macht einfach das, was er in Pro Siebens Märchenstunde macht! Dafür ist Michael Kessler ein witziger Schiller und Ellenie Salvo Gonzalez die einzige die wirklich bei der Sache ist und dazu sehr gut spielt (und das sage ich nicht nur, weil sie gut aussieht!). Axel Stein hingegen spielt einfach nur den Clown, wie in der Serie „Hausmeister Krause“, was zum Teil recht vergnüglich ist. Die bärtigen Frauen hingegen sind ein gelungener Gag, der auch witzig ist. Regisseur Eschmann hat ein so grosses Team und vor allem genügend Geld zusammengebracht, dennoch gelang ihm hier nicht der richtige Wurf! Er verschenkte zu viele gute Komiker und Gags, Daniel Rohr, zum Beispiel, gab einen guten „büenzli“ Schweizer Grenzpolizist zum Besten, der genau ein Klischee traf, das auch witzig ist. Solchen Dingen hätte Eschmann mehr Beachtung schenken müssen, und nicht alte Gags aufwärmen! Vergleicht man Tell mit Pro Siebens Märchenstunde schneidet die Märchenstunde in Sachen Witz (trotzdem, dass es eine Fernsehserie ist) eindeutig besser ab! Für einen Kinofilm ist Tell zu schlecht geraten, fürs Fernsehen kann man den Film gelten lassen. Fazit: Einige gelungene Gags, mehr aber auch nicht.
 

Zu vergleichen mit „Ring-Thing“.

CH, BRD Spiel. 2007
Genre: Komödie
Min. ca. 96
Regie: Mike Eschmann
Drehbuch: Jürgen Ladenburger
Darsteller:
Mike Müller – Wilhelm Tell
Axel Stein – Val-Tah
Christian Tramitz – Rudolf der Harras
Ellenie Salvo Gonzalez – Sissy
Michael Kessler – Friedrich Schiller
Lea Hadorn – Heidi
Max Rüdlinger – Walter Fürst
Erich Vock – Konrad Baumgarten
Udo Kier – Kessler
Albert Tanner – Werner Stauffacher
Gardi Hutter – Helvetia
Esther Gemsch – Eslbeth
Herbert Leiser – Stüssi
Kristina Walter – Theresia
Charly Hübner – Kurti
Michael Ostrowski – Soldat Gustl
Andreas Windhuis – Soldat Franzl
Ernst Konarek – Priester
Laurence Rupp – Richard der Kochlehrling
Felix Bold – Kochjunge
Dimitri Dodoras – Kochjunge
Max Sartore – Zwangsarbeiter Kuoni
Miklós Horváth – Zwangsarbeiter Huldi
Daniel Rohr – Grenzpolizist
Lisa Jenni – Bärtige Frau
Maya Gehri – Bärtige Frau
 

 

         

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