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DIE ABENTEUER VON JOHN CRATER :
„Die Schlacht um Mondan.“
(von Christian Gleich, 27.09.05)
Das mächtige Tarunen Schlachtschiff schwebte unheilvoll im Orbit
von Mondan. Kommandeur Branko des GKP (Gemeinschafts-, Kontroll-Polizei)
Kreuzers Heriot erstattete dem hohen Rat der Gemeinschaft, mit Sitz auf dem
viele Lichtjahre entfernten Planeten AgrarOne, über Funk Bericht. Er wirkte
angespannt und nervös. Die Nachricht die er zu überbringen hatte wird den
Ratsmitgliedern nicht gefallen! Hatten Sie doch alle Hoffnungen in seine Mission
gesetzt! Die Heriot stand noch immer unter schweren Beschuss der Tarunen. Blitze
und Explosionen erhellten die Schiffshüllen. Es war ein schier auswegsloser
Kampf. Wie nur gelangten Sie zu solcher Schlagkraft? Brankos Bild auf der
holographischen Einheit im Zitadellen Stützpunkt war erheblichen Interferenzen
ausgesetzt und erreichte den Rat nur Bruchstückhaft.
„Sie… (schhhhhh) sind… (schhhhhh) in der Überzahl!
Brauchen dringend Unterstützung!“
Die Nachricht brach ab. Unruhe brach bei den Ratsmitgliedern in der weißen
Zitadelle aus. Eine Diskussion entbrannte als plötzlich ein Mitglied des Rates
aus einem anderen Raum in den großen Sitzungssaal eilte. Er rief aufgeregt in
die weite Halle,
„wir haben unseren Kontakt zum Energieaußenposten
auf Mondan verloren! Einige Wissenschaftler und Techniker haben sich im
Verteiler verschanzt. Sie stehen unter schweren Beschuss von Tatarunischen
Bodentruppen. Wir wissen nicht wie lange sie noch durchhalten können…“
Einer der Ratssenatoren erhob sich vor dem Sichelförmigen Konferenztisch und
sprach,
„Wenn wir unseren Außenposten auf Mondan gar gänzlich verlieren; verlieren wir
auch unseren politischen Einfluss in diesem Raumsektor.“
Ein etwas dickeres Ratsmitglied fügte seinem Nachbarn noch schnell hinzu,
„und das wirft uns um Jahre zurück! Es wird eine Ewigkeit dauern einen neuen
Förderplaneten ausfindig zu machen. Ich weiß nicht was unsere Verbündeten dazu
sagen werden. Holt John, sage ich! Soll er es richten! Die Schlagkraft seines
Schiffes ist…“
Ein anderer, mit einem etwas abgeklärtem Gesichtsausdruck fiel ihm ins Wort. Ihm
schien diese Diskussion als überflüssig und wunderte sich über sie Hitzigkeit
seiner Genossen.
„…experimentell mein Freund! Experimentell! Es würde zu lange dauern bis er
eintrifft. Er befindet sich in Verhandlungen auf Mond U!“
„Dann befehlt den Einsatz des neuen Tachionenantriebes! Befehlt es! Oder wollt
Ihr dass diesen Gesetzlosen der Stützpunkt in die Hände fällt?“
„Sehr geehrter Herr Vorsitzender, wenn die Tarunen mitbekommen dass wir über
eine derartige Technologie verfügen verlieren wir sehr viel mehr,
als nur unseren politischen Einfluss im Parcien Sektor. Unsere gesamte
Vormachtstellung stünde auf Messers Schneide. Es wird sich wie ein Lauffeuer in
der gesamten Myradin-Galaxie ausbreiten! Aufstände! Die Zeit ist noch nicht
gekommen… Gebt den Stützpunkt auf! Gott möge den armen Seelen gnädig sein.“
Er warf seine Blicke erbarmend dem gläsernen Dach zu. Wartete er auf irgendein
Zeichen?
Der Prefect und Vorsitzende des Rates Talijan blickte
ernst in die Runde seiner Gefolgsleute und sah dem Schauspiel mit gemischten
Gefühlen zu. Seine Entscheidung lag auf der Goldwaage! Was sollte er tun? Den
Außenposten aufgeben? Oder ein Risiko eingehen und damit die politische Macht
aufs Spiel stellen? Er rang sich zu einer Entscheidung durch welche nicht bei
allen auf Gegenliebe stieß…
Währenddessen tobte weit, weit weg, die Schlacht im Orbit von Mondan weiter.
Kommandeur Brankos Schiff erlag dem schweren Kreuzfeuer und trieb Flammen und
Funken sprühend, manövrierunfähig, einem Kometen gleich, auf die Oberfläche des
Planeten zu. Das noch intakte und mobile Kampfgeschwader der Gemeinschaft
versuchte zu retten, was bereits verloren war und nahm das Tarunen Schiff ein
letztes Mal unter Beschuss. Mit geballter Feuerkraft versuchte man den
Eindringling zu bekämpfen. Doch der Kampf war Aussichtslos!
Nicht nur im Weltraum herrschte plötzlich Krieg, nein, auch auf dem Boden waren
die feindlichen Truppen auf dem Vormarsch. Ihre Absichten waren verschleiert.
Die kleine Gruppe von Wissenschaftlern und Technikern der Energiefördereinheiten
auf der Planetenoberfläche musste Angesichts der Übermacht, ihre Stellung im
Verteiler aufgeben, um nicht Ihr eigenes Leben zu riskieren.
Sie ergaben sich den Furcht einflößenden Kreaturen mit
ihren langen Tentakeln an Stirn, Ohr und Kiefer, welche wie Haare an Ihren
Köpfen wirkten.
Plötzlich drehte das Fluggeschwader der Gemeinschaft um das Kampfschiff herum ab
und kehrte zum nahe gelegenen Stützpunkt zurück. Die Tarunen, überrascht von
diesem Schachzug übten sich in einem frühen Siegestaumel. Ihr von langer Hand
geplanter Plan ging auf. Die bläuliche Haut der Wesen glitzerte in der roten
Abendsonne als die gewaltige Armee sich auf dem Platz des Friedens vor den
Speichersilos zum Sieg versammelte. Ihr Anführer Taschuk riss jubelnd seine Arme
in den Himmel während es Ihm seine Soldaten nach taten.
„At-H, At-H, At-H…“
Kriegerisch und beschwörend erhob sich Ihr Kampfgeschrei in den Himmel von
Mondan…
Doch was war dass!? Irgendetwas bewegte sich am Himmel. Gleißende Lichtbälle
durchschnitten plötzlich dass Abendrot und ritten auf einem weiß, nebligen
Schweif zur Erde nieder. Und überall dort wo Sie auftrafen geschahen gewaltige
Explosionen. Weißes Licht ließ die Dämmerung wieder zum Tage werden. Mehrere
Explosionen zirkelte die Soldatenmenge immer weiter ein und auf einmal riss der
gewaltige Kriegeraufmarsch auseinander. Jeder lief um sein nacktes Leben. Sie
stießen sich beiseite, trampelten sich zu Boden. Vereinzelte und hilflose
Schüsse aus Ihren Energiewaffen verhallten am Firmament. Der Angreifer war noch
nicht zu erkennen! Wer es schaffte rannte zu den großen Transportschiffen am
Rande der Industrieanlage. Die Tarunischen Piloten jedoch, hoben,
erschrocken über den überraschenden Angriff, viel zu
früh vom Boden ab und steuerten flüchtend ins All. Viele der Krieger kamen nicht
rechtzeitig an Bord und erlagen den Schüssen aus der Ferne. Plötzlich, erfüllte
ein grollender Donner die Atmosphäre und wie ein gigantischer brennender Ball
schoss das Tarunen Schlachtschiff welches zuvor die Heriot zerstörte aus seiner
orbitalen Umlaufbahn, lodernd auf die Oberfläche des Planeten. Es zerbarst in
einer gewaltigen Explosion und riss einige der Speichersilos in arge
Mitleidenschaft. Der Platz des Friedens war gehüllt in ein Gewand aus Feuer und
schwarzem, beißendem Rauch. Weitere, gleißende Schüsse flackerten das Inferno
auf. Dann, der Nebel wurde auseinander gerissen und ein kupfern glänzendes
Raumschiff setzte zur Landung an. Die Triebwerke heulten auf und ließen den
Rauch um es herum wirbeln. Hinter der Glasfront der Kommandozentrale sah man
einen muskulösen Mann sitzen welcher eine Steuerkonsole zu bedienen schien.
Und als sich das Inferno langsam legte, stieg John mit seiner Crew, der
Ingenieurin Clarisse und dem Wissenschaftler Khoulanda Khouwusel, kurz Doc
genannt aus dem Rumpf Ihres Schiffes, der Fortuna aus. Sie zogen mit
versteinerter Miene über das Feld aus Leichen und Feuer. Auch wenn Sie eine im
Kampf und Krieg erprobte Einheit der Gemeinschaft waren und Ihre Befehle
ausführten, konnten Sie sich nie an diese Bilder gewöhnen. Wo einst Friede war
griff der Tod nach Ihnen. Die Belagerung nahm durch Ihr Eingreifen ein jähes
Ende! Viele der Angreifer konnten mit Ihren Schiffen fliehen, doch sie
hinterließen ein grausiges Ritual an der unschuldigen Bevölkerung.
„John, ich empfange Lebenszeichen. Sie kommen von
dort drüben.“
Clarisse bediente einen kleinen Decoder an Ihrem Handgelenk. Hinter einem
Verschlag aus Rohren und Fässern, nahe den Silos fanden sich die gefangen
genommenen Wissenschaftler und Techniker der Anlage wieder. In den wirren des
Gefechts konnten sie sich schutzsuchend hierher flüchten. Clarisse brachte die
unter Schock stehende Gruppe an Bord der Fortuna. Der Doc hob einen langen,
hölzernen Stab mit kunstvollen Verzierungen aus dem Schutt vom Boden auf. Er sah
sich den Gegenstand eine Weile an und wandte sich nachdenklich zu John,
„hier ging es wohl nicht nur um die Anlage alleine, John!“
Sie sahen sich beide für einen Augenblick an als Crater seine Strahlenwaffe in
den Schaft an seinem Gürtel wegsteckte und Quim, Ihren Schiffsroboter bat, den
Funkkontakt nach AgrarOne herzustellen,
„Die Basis ist bereit zum Wiederaufbau - John Ende!“
FORTSETZUNG FOLGT…
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