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Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All (2008) – The Andromeda Strain

SDP
Irgendwo in der Nähe von Nevada: Ein Satellit stürzt auf die Erde, zwei Teenager nehmen ihn mit, bevor das Militär ihn bergen kann. Natürlich folgen die Soldaten dem Signal des Satelliten, doch als sie in die Stadt hineinfahren, bietet sich ihnen ein Bild des Grauens. Alle Einwohner scheinen tot zu sein, augenblicklich werden auch die Soldaten getötet. Sofort wird Operation Wildfire ausgelöst, da ein fremder Virus innert Sekunden alles Leben tötet und sich selbst mutieren lässt. Einige Wissenschaftler werden an einen geheimen Ort gefahren, wo ein gigantisches, unterirdisches Sicherheitslabor steht. Rasch können die Wissenschaftler den Satelliten bergen, sie finden in der Stadt sogar zwei Überlebende, einen alten Säufer und ein immerwährend schreiendes Kind. Der fremde Virus wird, weil unbekannt, Andromeda genannt! Die Mutation ist unglaublich, rasch infiziert er auch Vögel und Pflanzen, womit ganze Landstriche infiziert werden. Der Präsident ordnet die atomare Zerstörung an, doch die Wissenschaftler finden heraus, dass Andromeda bei Strahlung wächst. Der Präsident kann zwar das Kampfflugzeug mit der Bombe zurückrufen, dennoch wird die Bombe durch einen „Unfall“ mit Andromeda gezündet. Jetzt verbreitet sich Andromeda rasant aus, den Wissenschaftlern bleibt kaum mehr Zeit ein Gegenmittel zu finden. Zudem werden sie von Regierungsstellen behindert, denn die wollen ein Kampfstoff aus Andromeda generieren. Plötzlich entdecken die Wissenschaftler sensationelles...

Der Klassiker aus dem Jahre 1971 wurde hier aufs schändlichste verhunzt. Das Original war zukunftsweisend und ein Thriller par excellence. Die neue TV Version strotzt nur so von Logiklöchern und Paradoxen! Vieles wurde von der alten Version, dementsprechend aus dem Buch übernommen, wobei das Schwergewicht hier verlagert wurde. War damals der alte Mann und das Kind wegweisend, sind sie hier zwar eingebaut, doch sie führen in eine Sackgasse. Dafür gibt es zahlreiche Nebenhandlungs-Plots die überhaupt nicht nötig sind. Auch wird mit einer enormen Verschwörung gehandhabt die es im Original nicht gab. Auch die Überlänge von fast 3 Stunden wäre unnötig, man hätte vieles kürzen können, was den Film dynamischer gemacht hätte. So wartet man geschlagene 40 Minuten bis endlich was interessantes passiert. Auch haben die Macher diverse Konflikte hineingebaut, die jede Spannung bremsen und alles in ein „Tief“ werfen. Danach muss der Film wieder mühsam Spannung aufbauen, solche Szenen gibt es zu Hauff! Selbst die Darsteller/innen können kaum aus sich herauskommen, fast alle bleiben farblos und oberflächlich, niemand kann in die Tiefe gehen, was beim Original der Fall war. Dr. Chou hat die Krankheit mit dem flackernden Licht, das er dadurch einen epileptischen Anfall bekommt. In der 1971 Version ist dies ein tragendes Element, dadurch wird sogar das Untersuchungsergebnis verfälscht. Auch gibt es 1971 eine unheimliche Szene in der das Personal denkt, der Epileptische Anfall sei Andromeda – dies ist packend und spannend. Hier ist es nur ein Nebenplot und wird kaum erwähnt, im Gegenteil, der Anfall von Chou wäre nicht mal nötig, da kaum einer Notiz davon nimmt! Kam das Original noch ohne grosse Effekte aus, wird hier mit Computeranimation nur so geklotzt, leider ist sie saumässig schlecht ausgefallen. Vögel die an Leichen picken, picken irgendwo daneben, ganz zu schweigen dass ihr Flug sehr künstlich aussieht, vom Rest der Animation will ich gar nicht erst reden! Der Drehbuchautor Schenkkan hat wahrscheinlich einfach irgendwelche „Action“ ins Drehbuch geschrieben, ohne die daraus entwickelnden Folgen zu beachten. Den grössten Mist hat er mit dem Erscheinen von Andromeda geschrieben: Laut Film erscheint Andromeda aus der Zukunft (er wird in einem Behälter mit Informationen zur Erde geschickt) durch ein Wurmloch. Ein Satellit der fremde Viren einfangen soll, fängt den Behälter ein und wird dadurch aus der Bahn geworfen. Jetzt kommt der Dicke Hammer, das Gegenmittel ist nur noch in der Vergangenheit zu finden, weshalb der Virus zurückgeschickt wurde, doch der Virus stammt aus der Vergangenheit, weil eine Probe davon (Vom Virus der aus der Zukunft stammt) in einem geheimen Labor im All aufbewahrt wird. Das bedeutet: der Virus wurde aus dem Nichts erschaffen! Nicht gecheckt? Beispiel: Ein Mann reist in die Vergangenheit, dort befruchtet er seine Mutter und er entsteht daraus! Ein Paradoxum (und natürlich schwere Inzucht!)! Aus Nichts entsteht immer Nichts, das Virus kann sich nicht selbst erschaffen! Das ist nur einer der vielen Fehler! Währenddem das Original beinahe ein Meiserwerk ist! Bei diesem Remake kann man mal wieder sehen, wie ein Drehbuchautor eine grossartige Geschichte total verhunzt. Es ist unfassbar dass Regisseur Salomon sich nicht dagegen wehrte! Fazit: Trotz hohem Alters ist das Original auch bei mehrmaligen Sehen spannend und hochexplosiv, während dieses Remake nur zum Abschalten ist! Die DVD bietet überhaupt keine Extras – noch ein Minuspunkt!

Hintergrundinfos:
Auch das Remake bezieht sich auf den gleichnamigen Roman von J. Michael Crichton.

Zu vergleichen mit „Andromeda 1971“.

US. Spiel. 2008
Genre: Katastrophenfilm, Sci Fi
Min. ca. 169
Regie: Mikael Salomon
Drehbuch: Robert Schenkkan
Produzent: Clara George, Ridley Scott, Tony Scott, Tom Thayer, David W. Zucker, Ron Binkowski, Malcolm Reeve, Mikael Salomon
Darsteller:
Benjamin Bratt – Dr. Jeremy Stone
Eric McCormack – Jack Nash
Christa Miller – Dr. Angela Noyce
Daniel Dae Kim – Dr. Tsi Chou
Viola Davis – Dr. Charlene Barton
Justin Louis – Colonel James C. Ferrus
Barry Flatman – Charles Chuck Beeter
Ted Whittall – President William J. Scott
Ted Atherton – Edward Ed Dewitt
Tom McBeath – Kyle Tobler
Rick Schroder – Major Bill Keane MD
Andre Braugher – General George W. Mancheck
Jesse Moss – Jeff Megan
Magda Apanowicz – Suzie Travis
Kurt Max Runte – Sheriff Martin Willis
Kurt Evans – Lt. Roger Shawn
Panou – Lt. Lewis Crane
Anna Galvin – Lisa Stone
Michael Suchánek – Lance Stone
Jonaathan Potts – Pat Terrence
Adrian Holmes – Sam Barton
Candus Churchill – Sophie Derabond
Ava Salomon – Sarah Scott
Emily Holmes – Joanne Scott
Graeme Duffy – Wheezer
Daniel Bacon – Spokesperson
Fred Keating – Charles Henderson
Stacee Copeland – Henderson’s Secretary
Juan Carlos Velis – Roach
David Ross – Hank Benedict
Douglas O’Keeffe – Highway Patrol Officer
Tom Butler – Colonel Scott Arnold
Nels Lennarson – George the Guard
Chris Bradford – Wildfire Comms
Bski Gugushe – Sgt. George
Matthew Smalley – Private Brooks
Aaron Junior Turner – Private Connors
Teach Grant – Morgue Attendant
Bart Anderson – Al Ritter
Denise Galik – Annie Dillon
Donna Soares – Chinese Nurse
Calvin Lee – Korean Major
Michale Ascher – Sally Conover
Nicola Anderson – Lt. Amy Deacon
Roman Podhora – General Blair
Cory Dagg – General Michaelson
Paul Perri – Dr. Smithson
Luke Camilleri – Gordo
Eve Harlow – Leila
Michael Teigen – Ocean Savior
Jacob Blair – Operative
Eric Breker – Operative
Shaine Jones – Sgt. Samuel Gunner Wilson
Katie Pezarro – Chinese Girl
Ian Thompson – Paramedic
Bruno Verdoni – Reporter





 

         

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