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Apocalypto

SDP
Die Maya haben einige Missernten hinter sich, deshalb greifen sie umliegende Dörfer an, um die Bewohner zu versklaven und zu opfern! Auch Pranke des Jaguars wird gefangen, zuvor kann er aber noch seine schwangere Frau und sein Kind verstecken. Nun beginnt für Jaguarpranke ein Marsch durch den Dschungel. Als sie in der Stadt ankommen, sieht der Gefangene wie heruntergekommen die Mayas sind. Nur durch Zufall kann Jaguarpranke überhaupt fliehen, dabei tötet er aber den Sohn des Sklavenhändlers. Dieser ist rasend vor Wut und verfolgt den Flüchtenden, nun heisst es für Pranke des Jaguars: kämpfen oder sterben...

 

Da Mel Gibson ein Australier ist, kann ich nicht schreiben, amerikanischer Erzkatholik macht einen Film aus seiner Sichtweise über die Mayas. Auch wenn Gibson einen renommierten Geschichtsforscher zu den Dreharbeiten zuzog, so hat Regisseur Gibson wohl kaum zugehört! Denn er zeigt die Mayas als degeneriert, dreckig, barbarisch, dumm und unzivilisiert. Sicher Menschenopfer haben stattgefunden, mitunter wurden bei der Einweihung eines Tempels auch ein paar Tausend Kriegsgefangene geopfert, doch das war eher die Ausnahme, als die Regel. Auch hat Gibson zu viele Logiklöcher hineingebaut. Das angegriffene Dorf liegt nur 2 Tage entfernt, somit gehört es entweder zum Reich, oder dann wäre es schon lange angegriffen worden! Auch hatten die Südamerikanischen Indianer mehr Zivilisation als die Europäer zur gleichen Zeit. Zudem besassen die Mayas Botensysteme, gut bebaute Strassen, im Gegensatz zu den Christen badeten sie sich auch. Auch wohnten viele in Steinhäusern und nicht in halboffenen Baracken! Dann lässt er noch eine Mutter mit Kind zeigen die beide die Pocken haben, und demonstriert – der Christengott hat sie mit Krankheit bestraft! Richtig ist: die Spanier haben einige Krankheiten eingeführt, die in Amerika zuvor unbekannt waren, bis die Indianer sich im natürlichen Lauf der Zeit immunisierten starben Millionen daran! Doch wieder hat Gibson ein Logikloch gebaut: zum Schluss lässt er die Spanier am Strand landen, aber erst mit den Weissen kam die Krankheit! Und bis die sich ausbreitete, vergingen noch ein paar Jahre!
Ich glaube Gibson wollte nach Passion of the Christ einfach nur schockieren, und das Massaker von den Christen an den Indianer rechtfertigen! Das Schlimme dabei ist, als ich im Kino diesen Film sah, sassen 4 Menschen hinter mir, die erzählten sich: Die Mayas waren Barbaren, sie hätten sich selbst ausgerottet, sie wären dreckig gewesen usw. – die haben tatsächlich geglaubt, was Gibson gefilmt hat! Man stelle sich vor, im aufgeklärten Europa wird geglaubt, was ein fiktiver Film zeigt! Das die Amis Gibson glauben verwundert mich nicht, da die USA immer mehr in ein christliches Mittelalter ziehen und stetig ultrarechtsreligiöser werden, aber Europäer? Nun, wollen wir hoffen, dass sich die Menschen noch mehr wahres, erforschtes Wissen aneignen, um genügend Widerspruch zu besitzen!
Mag die Geschichte des Filmes verfälscht sein, gefilmt ist er dafür sehr gut, die Bilder sind prächtig und vermögen zu faszinieren, wobei man auch wieder bedenken muss, um die grossen Städte, und von denen gab es viele, war der Urwald gerodet worden! Die Schauspieler waren allesamt Laien, sie machten ihre Aufgabe eigentlich recht gut, wobei der Indianerdialekt ziemlich holprig herüber kam, denn die Sprache wurde nochmals im Studio aufgenommen und darüber gespielt. Somit wussten die Darsteller eigentlich gar nicht, was sie sprachen, deswegen klingen die Gespräche auch wie aus einem billigen Indianerfilm. Ihr könnt ja zum Beispiel Ausländern beim Reden zuhören, dabei werdet ihr bestimmt nicht ein solches Sprachmuster wie in Apocalypto finden! Fazit: Gefilmt wurde der Streifen sehr gut, die Kostüme und Bauten waren passabel, die Geschichte selbst ist aber nicht historiengerecht und an den Haaren herbeigezogen worden!
 

Hintergrundinfos:
Das Produktionsbudget betrug zirka 40 Millionen $. Gedreht wurde, unter anderem, in Veracruz Mexiko.


Zu vergleichen mit „Passion of the Christ“.

US., Mexiko Spiel. 2006
Genre: Historienfilm, Action
Min. ca. 138 BlueRay
Regie: Mel Gibson

Drehbuch: Mel Gibson, Farhad Safinia
Produzent: Bruce Davey,
Mel Gibson, Sergio Mirando, Vicki Christianson, Ned Dowd, Farhad Safinia, Judi Bell
Darsteller/in:
Rudy Youngblood - Pranke des Jaguar
Dalia Hernandez – Sieben
Jonathan Brewer - Von kleinem Geist
Morris Birdyellowhead - Blitzender Himmel
Raoul Max Trujillo – Leitwolf
Gerardo Taracena – Stirnauge
Rodolfo Palacios - Giftige Schlange
Ariel Galvan - Hängendes Moos
Bernardo Ruiz - Großer Trinker
Ricardo Diaz Mendoza - Gehauener Fels
Fernando Hernandez – Hohepriester
Maria Isidra Hoil - Orakel Mädchen

Carlos Emilio Báez - Turtles Run
Amilcar Ramírez - Curl Nose
Israel Contreras - Smoke Frog
Israel Ríos - Cocoa Leaf
María Isabel Díaz Lago - Mother in Law
Espiridion Acosta Cache - Old Story Teller
Mayra Serbulo - Young Woman
Iazua Larios - Sky Flower
Lorena Heranandez - Village Girl
Itandehui Gutierrez - Wife
Sayuri Gutierrez - Eldest Daughter
Hiram Soto - Fish Hunter
Pepe Suárez - First Temple Sacrifice
Richard Can - Ten Peccary
Carlos Ramos - Monkey Jaw
Ammel Rodrigo Mendoza - Buzzard Hook
Marco Antonio Argueta - Speaking Wind
Javier Escobar - Vicious Holcane
Aquetzali García - Oracle Girl
Abel Woolrich - Laughing Man
Antonio Monroi - Chilam
Nicolás Jasso - Man on Temple Top
Ronaldo Eknal - Slave Auctioneer
Miriam Tun - Woman Auctioneer
Rafael Velez - King
Diana Botello - Queen
Joaquin Rendon - Head Chac
Nelly Castillo - Jade Woman


 

 

         

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