Filmarchiv

 

Hunde, wollt ihr ewig leben

SDP
Der junge Oberleutnant Wisse kommt 1942 direkt aus dem Lazarett, nach einem kurzen Urlaub, an die Ostfront. Dort wird er einer rumänischen Einheit zugeteilt, die in Stalingrad kämpft. Wisse wird Kommandant der Verbindungseinheit, die Funkkontakt mit der 6. Armee halten soll. Voller Kampfgeist und im Glauben an den Endsieg macht sich Wisse an seine „Arbeit“. Da Hitler „befohlen“ hat, der Russe ist am Ende, glaubt jeder, der sieg ist zum Greifen nahe. Doch es kommt anders, mit massiven Kräften greifen die Russen Stalingrad an. Da auch noch der russische Winter eingebrochen ist, werden die Deutschen total überrascht und eingekesselt. Es gibt weder Winterkleider, genügend Lebensmittelvorräte, noch Munition! Die Offiziere wollen einen Ausbruch wagen, aber Hitler will Stalingrad besitzen und befiehlt die Stellung zu halten. Das ist ein katastrophaler Befehl, denn die 6. Armee (zirka 250'000 Mann) wird dadurch unausweichlich umzingelt. Nichts kann mehr raus oder rein, selbst der Flugverkehr wird von den Deutschen eingestellt. Selbst ein Ausbruch ist nun nicht mehr möglich. Die Wehrmacht gräbt sich ein, manchmal sind die Russen im zweiten Stock eines Hauses, währen die Deutschen im Keller hausen. Die Versorgungslage wird stetig prekärer, tausende Verwundete werden in den Kellern wie Vieh gehalten, Medikamente gibt es schon lange keine mehr. Wisse ist inzwischen einer Artillerie Einheit zugeteilt worden, doch die haben auch kaum mehr etwas. Sein Glauben an das Deutsche Reich bröckelt mit jedem Tag in der Kälte...

Eindringlicher Film über eines der grössten Debakels das Hitler befohlen hatte. Hitler wollte unbedingt Stalingrad haben, schliesslich trug die Stadt den Namen seines bolschewistischen Erzfeindes (Wie auch Stalin unbedingt Berlin erobern wollte und ebenfalls Hunderttausende sinnlos opferte)! Hätte die Generalität die Befehle von dem österreichischen Gefreiten ignoriert, wäre die 6. Armee wohl erfolgreich gewesen. Ziel war es nämlich die Ölfelder hinter Stalingrad zu erreichen. Die wären in greifbarer Nähe gewesen, hätte man die Stadt umgehen können. Doch dann hätte der Krieg bestimmt Jahre länger gedauert, zudem wäre das Ende ungewiss gewesen.
Der Film bietet jede Menge damaliger Stars, die ein wenig mit Klischees überzogen wurden. Regisseur Wisbar hat eindeutige Tendenzen eines Antikriegsfilmes hineingebaut. Wobei die fast zu wenig ausgebaut wurden, denn hier wäre mehr drin gelegen. Doch ich fürchte, das damalige Deutsche Volk war 1959 noch nicht so weit. Fazit: grandios inszenierter Kriegsfilm über eines der militärischen Debakel die Hitler anrichtete. Die DVD bietet zusätzlich: Trailer, Kommentare, Infos, usw..

Hintergrundinfos:
Der Film basiert auf einer Geschichte von Fritz Wöss.

Zu vergleichen mit „Stalingrad“.

BRD Spiel. 1959 sw.
Genre: (Anti-)Kriegsfilm
Min. ca. 93
Regie: Frank Wisbar
Drehbuch: Frank Wisbar, Frank Dimen, Heinz Schröter
Produzent: Alf Teichs, Otto Meissner
Darsteller:
Joachim Hansen - Oberleutnant Wisse
Ernst Wilhelm Borchert - Generalfeldmarschall Friedrich Paulus
Wolfgang Preiss - Major Linkmann
Carl Lange - General von Seydlitz
Horst Frank - Feldwebel Boese
Peter Carsten - Gefreiter Krämer
Richard Münch - Oberstleutnant Kesselbach
Günter Pfitzmann - Wachtmeister Kunowski
Sonja Ziemann - Katja
Gunnar Möller - Leutnant Fuhrmann
Ernst von Klipstein - General
Armin Dahlen - Major Stanescu
Paul Hoffmann - General Codreanu
Karl John - Generaloberst Hoth
Alexander Kerst - Kriegspfarrer Busch
Jöns Andersson
Klaus Behrendt
Wolfgang Büttner
Josef Fröhlich
Klaus Hellmold
Tatjana Iwanow
Reinhard Kolldehoff
Peter Lehmbrock
Peter Lühr
Karl Meixner
Hans Paetsch – Biloge
Heinz Plate
Gotthart Portloff
Joachim Rake
Günther Ungeheuer
Erik von Loewis
Dieter Neckritz




 

         

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