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Letzte König von Schottland...der – In den Fängen der Macht - The Last King of Scotland

SDP
1971 Schottland: Nicholas Garrigan hat seinen Doktor gemacht, so wie es sein Vater wollte, da dieser ebenfalls Doktor ist. Die Garrigans erwarten eigentlich, das Nicholas in der Praxis seines Vaters arbeitet. Doch Nicholas hat nur einen Gedanken, weg von hier! Er will Spass haben und etwas von der Welt sehen und das ausgerechnet in Uganda!
Er nimmt eine Stelle in einer Praxis an, die mehr schlecht wie recht mit medizinischen Gütern versorgt wird. Geleitet wird diese Praxis von dr. Merrit und dessen Frau Sarah.
Genau als Nicholas ankommt, übernimmt General Idi Amin die Macht im Land. Noch feiert das Volk den Befreier, auch Nicholas ist fasziniert von diesem Mann. Nach einem Autounfall wird Nicholas dazu geholt, dort muss er den Präsidenten Idi Amin persönlich verarzten. Das macht Idi so viel Eindruck, das er Nicholas zu seinem Leibarzt ernennt. Immer wieder treten Leute an Nicholas heran, die nicht angetan sind, von Idis Regierung, doch davon will Nicholas nichts wissen, bis es zu spät ist...

Als Biopic kann man diesen Film nur bedingt heran ziehen, denn es wurden fiktive Daten und Personen hinzu gefügt, um die Story „interessanter“ zu machen. Da frage ich mich, warum? Warum brauchte es einen weissen Arzt an der Seite von Idi? Klar liess er sich von britischen Ärzten behandeln, aber niemals liess er einen so nah heran, wie es hier gezeigt wurde. Idi Amins Lebensgeschichte würde völlig reichen, um alle Faktoren eines Filmes mehr als dreimal zu erfüllen. Wollte man keinen reinen „Farbigen-Film“ machen? Sicher, McAvoy spielt seine Rolle mehr als ausgezeichnet, er macht zwar keine solch gute Figur wie Whitaker, den man wirklich den Idi Amin abnimmt. Wer die Geschichte von Uganda kennt, wird wissen, so was kommt nicht gut heraus, wenn ein junger Bursche einen „Diktator“ anhimmelt. Und das wird wirklich langsam aber sicher dargestellt. Um Idi Amins Taten wirklich real darzustellen, hätte man nicht den Hauptaugenmerk auf seine eher positiven Seiten richten sollen, sondern eher die vielen Gräuel plastischer in die Kamera richten. Viele Menschen verschwanden, ob 300'000 eine korrekte Anzahl ist, ist wahrscheinlich zu bezweifeln. Es wurde gefoltert, gemordet, massakriert... Noch bis zum Schluss in seinem Exil, war Idi Amin von seinem „Wahn“ kaum abzubringen. Mich persönlich dünkt es, er lebte in seiner eigenen Welt, in der er der Heilsbringer ist, auch zum Beispiel für Schottland, für das er ein Faible hatte. Deswegen lautet der Filmtitel so, er hätte sich als König für Schottland zur Verfügung gestellt, um es von England zu befreien. Genau in solchen Aussagen, erkennt man welchen Wahn in Idi Amin gewütet haben muss. Oder er hat schlichtweg die Schotten nicht wirklich gekannt. Fazit: eindrücklicher Film über Idi Amin, wobei es gereicht hätte sein Leben in den Mittelpunkt zu stellen, ohne eine weisse Fantasiefigur an seine Seite zu setzen. Denn das Leben des ugandischen Diktators wäre aufregend genug gewesen. Zumal man es dann als Biopic verwenden könnte. In einem Making-of, auf der DVD wird nämlich gesagt, viele aus Uganda die danach geboren wurden, wüssten nicht mehr, welche Person ihr ehemaliger Präsident war. Was schlimm genug ist und es eine reelle Biopic verdient hätte. Die DVD bietet zusätzlich: Making-of’s, nicht verwendete Szenen, usw..

Hintergrundinfos:
Das Produktionsbudget betrug zirka 6 Millionen $. Der Film basiert auf einer Novelle von Giles Foden.

Zu vergleichen mit „Katanga“.

GB, BRD Spiel. 2006
Genre: Drama, History (nicht ganz korrekt)
Min. ca. 118 DVD
Regie: Kevin Macdonald
Drehbuch: Peter Morgan, Jeremy Brock, David Fox
Produzent: Lisa Bryer, Andrea Calderwood, Charles Steel, Andrew Macdonald, Allon Reich, Tessa Ross, Ros Borland, David Fox, Vicki Patterson, Christine Ruppert, Suzanne Warren, Andrew Wood
Darsteller/in:
Forest Whitaker - Idi Amin*
James McAvoy – Dr. Nicholas Garrigan*
Kerry Washington - Kay Amin
Gillian Anderson - Sarah Merrit
Simon McBurney - Nigel Stone*
Adam Kotz - Dr. Merrit
David Oyelowo - Dr. Junju*
Stephen Rwangyezi - Jonah Wasswa
Abby Mukiibi Nkaaga - Masanga
Sam Okelo - Bonny
Sarah Nagayi - Tolu
Chris Wilson - Perkins
Dick Stockley - Times Journalist
Barbara Rafferty - Mrs. Garrigan
David Ashton - Dr. Garrigan - Senior
Daniel Ssettaba - Kay Amin's Servant
Apollo Okwenje Omamo - Mackenzie Amin
Louis Asea - Campbell Amin
Giles Foden - British Journalist
Andrew Williams - British Journalist
Martina Amati - Italian Journalist
Rene Peissker - German Journalist
Stern Jedidian - American Journalist
Dave A. Tarun - Asian Tailor
Clare Wandera - Secretary
Cleopatra Koheirwe - Joy
Joanitta Bewulira-Wandera - Malyamu Amin
Consodyne Buzabo - Nora Amin
Peter Salmon - White Businessman
Michael Wawuyo - Air Force Commander
Wilberforce Muteta - Guard
Haruna Walusimbi - Guard
John Olima - Bagpiper
Angela Kalule - Chanteuse at Nghtclub
Sam Namatiti - Band at Nightclub - Bass & Keyboards
Mathias Muwonge - Band at Nightclub - African Xylophone & Lyre
Joseph Kahirimbanyi - Band at Nightclub - Guitar
Afrigo Band - Band at Party
Ndere Troupe - Dancers at Rally
The Nyonza Singers - Choir at Parliament
Hannington Bugingo - Bodyguard to The Minister of Health
Chan'dre Collette - Beautiful Onlooker
Devon Diep - Nurse
Maurice Kirya - Self




 

         

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