Filmarchiv

 

Lohn der Angst (1953) - Le salaire de la peur

SDP
In dem südamerikanischen Kaff Las Piedras hat der US-Ölkonzern SOC (Southern Oil Company) das Sagen. Hier tummeln sich viele Gelegenheitsarbeiter, Glücksritter, aber auch gestrandete Seelen. Als auf einer Ölplattform mehrere Hundert Kilometer entfernt ein gigantisches Feuer ausbricht, steht die SOC vor einem Problem. Das Feuer wird vom Öl genährt, das aus dem Boden spritzt, bloss eine extrem grosse Explosion kann das Feuer löschen. Die Explosion entzieht dem Feuer die Luft und damit wären die Flammen gelöscht. Doch auf den Ölquellen befindet sich nicht so viel Sprengstoff. Somit muss der Sprengstoff, hier Nitroglyzerin, mit normalen Lastwagen zur brennenden Ölquelle gekarrt werden. Auch wenn es ein Selbstmordkommando ist, Nitro kann bei der kleinsten Erschütterung hoch gehen, melden sich zahlreiche Fahrer. SOC will 2000 $ bezahlen, damals ein Vermögen! Vier Fahrer werden ausgewählt, sie sollen mit zwei altersschwachen LKWs zur Quelle fahren. Die ersten Kilometer sind zwar normale Strassen, doch dann kommen Wellblechstrassen, Naturstrecken und immer wieder stellt sich die Natur quer. Die Fahrer müssen bis über ihre Grenzen gehen, die Angst vor einer Explosion lässt sie beinahe wahnsinnig werden...

Der Film wurde mit einem beachtlichen Cast in Szene gesetzt. Wegen dem Cast konnte die Spannung so hoch gehalten werden. Die Produktion musste viele Widrigkeiten überstehen, doch dafür wurde das Filmteam mit einem, heute, Klassiker belohnt, der seines gleichen sucht. Leider stellt sich für mich stets eine Frage in den Vordergrund, warum konnte man keine richtige Erklärung dafür bieten, das Nitroglyzerin verwendet werden musste? Selbst während den zwei Weltkriegen kam es kaum pur zum Einsatz, und der Film spielt nach den Kriegen. Nicht umsonst wurde Nobel zu einem der reichsten Menschen der Welt, weil sein Verfahren Nitro mit einem Sandgemisch zu Dynamit werden liess und so der Transport sicherer wurde. Klar, ohne die Gefahr im Nacken, würde der Thrilleffekt versiegen, aber eben, dann hätte man ja sagen können, z.B. das Nitro wurde noch nicht verarbeitet und es müsse sofort zur brennenden Quelle. Ja, ich denke zu weit, aber die Logik sollte schon etwas berücksichtigt werden. Würde der Film in der Westernzeit mit Pferdetransporter spielen, wäre es völlig klar. Fazit: lässt man historische Daten weg, wird man mit einem genialen Thriller belohnt, der ein gutes Cast aufweist.

 

 

Hintergrundinfos:
Der Film basiert auf einer Novelle von Georges Arnaud. Gedreht wurde, unter anderem, in Frankreich.

Zu vergleichen mit „Atemlos vor Angst (Remake)“.

F, I Spiel. 1953 sw.
Genre: Thriller
Min. ca. 142 DVD
Regie: Henri-Georges Clouzot
Drehbuch: Henri-Georges Clouzot, Jérôme Géronimi
Produzent: Henri-Georges Clouzot, Raymond Borderie
Darsteller/in:
Yves Montand – Mario Livi*
Charles Vanel – M. Jo*
Peter van Eyck – Bimba*
Folco Lulli - Luigi
William Tubbs - Bill O’Brien
Véra Clouzot - Linda
Antonio Centa - Camp Chief
Darling Légitimus
Luis De Lima - Bernardo
Jo Dest – Hans Smerloff
Dario Moreno – Pepito Hernandez*
Grégoire Gromoff
Josep Palau i Fabre
Faustini
Seguna
René Baranger
Pat Hurst
Evelio Larenagas
Jeronimo Mitchell - Dick
Ricardo
François Valorbe
Rico Zermano




 

         

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