| |
Filmarchiv
Sennentuntschi
SDP
In
den Schweizer Alpen wird ein Skelett von einem kleinen Mädchen gefunden. Die
Polizei tappt im Dunkeln, die Mutter des Mädchen weiss aber mehr zu berichten.
Denn als sie noch ein kleines Mädchen war, 1975, trugen sich seltsame Umstände
zu.
Damals war das Dorf noch tief religiös, die Bewohner abergläubisch. Zuerst
erhängt sich der junge Dorfpfarrer, der ältere Dorfpfarrer sagt den Bewohnern,
es sei zwar Selbstmord gewesen, doch der Teufel stecke dahinter. Fast
gleichzeitig sieht einer der Bewohner eine dunkle Gestalt durch den Wald rennen.
Die Gestalt bewegt sich Richtung Alp, dort hausen drei Sennen, die im Sommer auf
die Tiere aufpassen, der alte Erwin, der stumme, junge Albert und neu Städter
Martin. Während Erwin und Martin viel zu verbergen haben, ist Albert durch einen
Unfall ein wenig zurückgeblieben. Heimlich braut Erwin Absinth auf der Alp, den
er Martin kredenzt. Sie trinken Glas um Glas, somit werden sie nicht nur
besoffen, sondern schweben, durch das Gift darin, in einem Drogenrausch. Sie
zwingen auch den jungen Albert das grüne Zeugs zu trinken. Während dem Rausch
kommt Erwin auf eine alte Sage, er erzählt Martin vom „Sennentunschi“, das aus
einer Strohpuppe gefertigt wurde und den Sennen zu diensten sei. In ihrem Wahn
zwingen sie Albert eine Strohpuppe zu bauen, mit der sie sich belustigen. Am
nächsten Tag steht eine lebendige junge, stumme und bildschöne Frau im Stall.
Die Männer trauen ihren Augen nicht, glauben, sie haben die Frau erweckt. Gier
kommt in ihnen hoch, die zu einer schrecklichen Katastrophe führt.
Tage später taucht die junge Frau im Dorf auf, der Polizist Reusch nimmt sich
ihrer an, trotz dem Widerstand des Pfarrers, der sie für eine Ausgeburt der
Hölle hält. Der Pfarrer hetzt die Bewohner gegen die Frau auf, wieder scheint
es, hat jemand etwas zu verbergen, nämlich der Pfarrer! Unbeirrt geht Reusch den
Spuren nach und entdeckt dabei ein schreckliches Verbrechen, das sich noch immer
auswirkt und zu einer noch schlimmeren Katastrophe führt...
Sehr mysteriös gehaltener Krimi aus Schweizer Produktion. Bis anhin ist der Film
wohl die teuerste CH-Kinoproduktion, die sich auch noch sehen lassen kann. Zwar
entsprechen die Figuren Klischeevorstellungen, dafür ist die Geschichte
effektvoll in Szene gesetzt worden. Regisseur Steiner switch immer wieder
zwischen der Vergangenheit hin und her. Das mag für einige verwirrend sein, denn
die Szenen fügen sich nahtlos an, doch irgendwie musste er die Geschichte ja
spannend erzählen. Würde er nicht in der Zeit hin und her springen, dann würde
man alles von Beginn weg erfahren und somit ginge das Mystery Genre flöten.
Eigentlich erzählt die Geschichte ein schlimmes Verbrechen, das im Namen eines
komischen Glaubens verübt wurde. Durch unwidrige Umstände verschlimmerte sich
dieses Verbrechen stetig mehr, bis es beinahe explodierte. Erkennt man erst die
gesamte Handlung, setzt uns Steiner deftige Kost vor, da wird ein unschuldiges
Mädchen mehrfach vergewaltigt, gefangen gehalten, gefoltert und vieles mehr! Ein
ganzes Dorf macht sich schuldig und niemand wird wirklich gerecht bestraft.
Diese Kost war es auch, die in den Medien, als der Film in die Kinos kam, heftig
umstritten war. Nichts desto trotz ist der Film sehenswert, denn er bietet
mysteriöse Spannung, auch wenn er einige Schweizer Hillbilly Klischees zeigt.
Die DVD bietet zusätzlich: Making-of, Bildergalerie, usw..
Hintergrundinfos:
Das Produktionsbudget betrug zirka 5.5 Millionen Schweizer Franken. In der
Schweiz wird der Film im Dialekt vertrieben!
Zu vergleichen mit „Es
geschah am helllichten Tag“.
CH Spiel. 2010
Genre: Mystery, Krimi
Min. ca. 110
Regie: Michael Steiner
Drehbuch: Michael Steiner, Michael Sauter, Stephanie Japp
Produzent: Simone Häberling, Bruno Seeman, Stephan Barth, John Lüftner, Ruth
Waldburger
Darsteller:
Roxane Mesquida - Sennentuntschi
Nicholas Ofzarek – Polizist Sebastian Reusch
Andrea Zogg - Erwin
Carlos Leal - Martin
Ueli Jäggi – Pfarrer Salis
Joel Basman - Albert
Hanspeter Müller-Drossaart - Notter
Rebecca Indermaur - Theres
Peter Jecklin – Dr. Zingg
Kaspar Weiss
Daniel Rohr – Bauer Stähli
Paula Blaser
Herbert Leiser
Luciano Simioni
Mark Kuhn
Anne-Marie Sievi – Grossmutter Lisbeth
Florian Nussbaumer - Polizist
Stéphanie Berger - Gerichtsmedizinerin
Birgit C. Krammer
Leonardo Nigro
Thomas Landl – Pfleger Huwiler
Dragon Fantasy
Verlag · Hohlenbaumstrasse 40 · CH-8200 Schaffhausen
Telefon +41 (0)52 624 34 70 · Fax +41 (0)52 624 34 59 ·
www.dragonfantasy-verlag.ch
dragon@kanton.sh
|