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Filmarchiv
Spione (1928)
SDP
Der
undurchsichtige Haghi betreibt ein Spionagenetzwerk in Deutschland, als Tarnung
führt er eine grössere Bank. Deutschland und Japan wollen einen Handelsvertrag
abschliessen, dessen Inhalt aber geheim bleiben soll. Haghi will unbedingt
diesen Vertrag, um ihn in den Osten bringen zu können. Würde der Vertrag
öffentlich, könnte es Krieg geben. Die Russin Sonja ist als Spionin für Haghi
tätig, sie soll Agent 326 aushorchen, doch sie verliebt sich in den jungen
schicken Mann und 326 verliebt sich in sie. Haghi kann dies nicht zulassen,
deswegen lässt er Sonja wegsperren und erteilt das Todesurteil für 326...
Zwischen Metropolis, das damals ein kommerzieller Flop war, und Frau im Mond,
drehte Fritz Lang diesen Agentenfilm, weil er UFA noch 2 Filme abliefern musste.
Nach Metropolis wollte UFA Lang los werden, zu gross war die Unsicherheit von
Einnahmen und Budget. Mit Metropolis schuf Lang zwar einen Klassiker, doch damit
sprengte er das Budget und zudem kamen kaum Einnahmen an den Kinokassen
zustande. Der Film war seiner Zeit schlichtweg voraus. Spione war damals ein
„kleiner“ Action Film für, wenn man so will, den Mainstream. In den USA wurde
der Film stark gekürzt, was der Dramatik sicher gut getan hätte. Im Original ist
er zuweilen langatmig. Dafür wird man mit grossartigen Kameraaufnahmen belohnt,
die ihres gleichen suchen. Vieles was Lang in früheren Werken brachte, hat er
hier wieder verwendet, so erkennt man Parallelen zu Dr. Mabuse, oder wenn man
den Namen Haghi nimmt, erkennt man darin Hagen von Tronje! Sicher, der Film ist
interessant, keine Frage, aber einfach zu lang geraten. Man bedenke, damals
musste ein live Orchester den Ton stellen! Dafür erhielt man ein Erlebnis, das
damals wohl einzigartig war. Heute ist das anders, man sitzt vor dem Fernseher,
blickt den Film an und denkt, na ja, ein Meisterwerk das zu lang geraten ist.
Das es ein Meisterwerk ist, steht ausser Frage, viele Details wurden von anderen
Filmemacher/innen aufgegriffen. So schuf Lang mit Gerda Maurus die Feme Fatale
des Agentenfilms, oder er nummerierte die Agenten – wie in James Bond! Fazit:
Für Fritz Lang war es ein kleiner Action Film, doch er schuf einen Meilenstein
im Agentenfilm Genre, das für viele nachkommende Werke ein Vorbild war. Die DVD
Fritz Lang Collection bietet zusätzlich: Dokumentationen, Filmografien, usw..
Hintergrundinfos:
Das Produktionsbudget betrug zirka 800'000 Mark. Der Film basiert auf der
gleichnamigen Geschichte von Thea von Harbou.
Zu vergleichen mit „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“.
Weimarer Republik Deutschland Spiel. 1928 sw., Stummfilm
Genre: Agentenfilm
Min. ca. 143 DVD
Regie: Fritz Lang*
Drehbuch: Fritz Lang*, Thea von Harbou*
Produzent: Erich Pommer*
Darsteller/in:
Rudolf Klein-Rogge – Haghi*
Gerda Maurus - Sonja Barranikow*
Willy Fritsch - Agent No. 326*
Paul Hörbiger - Diener Franz von No. 326*
Craighall Sherry - Geheimdienstchef Deutschland Burton Jason
Fritz Rasp - Oberst Jellusič*
Lupu Pick - Dr. Matsumoto, japanischer Geheimdienstchef in Deutschland
Lien Deyers - Kitty
Louis Ralph – Hans Morrier
Hertha von Walther - Lady Leslane*
Georg John - Lokführer*
Julius Falkenstein - Hotelmanager*
Grete Berger – Unconfirmed Role
Heinrich Gotho – Burton Jason’s other Assistant
Gustl Gstettenbaur – Kleiner Lümmel der Informationen an 326 verkauft*
Theodor Loos – Handelsminister*
Klaus Pohl – Burton Jason’s Assistant
Paul Rehkopf – Strolch
Rosa Valetti – Kitty’s Mutter*
Hermann Vallentin – Hotel Security Chief*
Hans heinrich von Twardowski – Vincent – Jason’s Secretary
                     

                     
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