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Filmarchiv
Versprechen...das (2001) - The Pledge
SDP
Detective
Jerry Black steht kurz vor der Pensionierung in Reno Nevada, als abends für ihn
eine Abschiedsparty gefeiert wird, klingelt das Telefon. In den Bergen wurde ein
totes Mädchen gefunden, das vergewaltigt und extrem gefoltert wurde. Black ist
zwar nur noch einige Stunden im Dienst, dennoch will er sich die Sache ansehen.
Die örtliche Polizei hat die Familie des Opfers noch nicht verständigt, deswegen
muss Black dies tun. Natürlich sind die Eltern ausser sich. Die Mutter nimmt ihm
das Versprechen ab, bei seinem Seelenfrieden und vor dem Kreuz das vom Opfer
stammte, das Black den Täter fangen werde!
Rasch wird ein zurückgebliebener Indigene als Täter ausgemacht, bei einem
Fluchtversuch schiesst sich dieser selbst in den Kopf. Für die Behörden ist der
Fall nun erledigt. Black hingegen glaubt nicht an die These des
zurückgebliebenen Indigenen und seiner Täterschaft. Im Computer findet Black
noch mehr Opfer, die ähnlich verstümmelt wurden und die ein gleiches
Aussehensprofil aufweisen. Niemand will an einen Serientäter glauben. Deswegen
ermittelt er auf eigene Faust. In der Nähe der Tatorte kauft er sich eine
Tankstelle, um irgendwann den Täter zu identifizieren...
Sean Penn konnte ein unglaubliches Cast zusammentrommeln, um diesen Film zu
drehen. Die Vorlage stammt vom berühmten Schweizer Schriftsteller, aber ich
zweifle ob ihm dieser Film, der nach seiner Vorlage gedreht wurde, gefallen
hätte. Wie gesagt, das Cast ist spitze und sie spielen auch sehr gut. Doch jetzt
kommt die Story und die wurde ziemlich verfremdet, auch wenn Details eingehalten
wurden (und die Frau von Dürrenmatt den Film gut fand.). Vor allem, gibt die
Story (wie sie Penn realisierte) eine sehr zweifelhafte Botschaft von sich.
Nämlich das wer nicht aufgibt, langsam verrückt wird und alleine dasteht.
Für die Behörden war der Fall erledigt, doch Black erkannte die wahre
Täterschaft und wurde schlussendlich verrückt? Warum er den Täter nicht fasste,
fusst auf einigen Zufällen, die zu sehr gesucht sind. Die zwar auch ähnlich von
Dürrenmatt geschrieben wurden, aber filmisch anders dargestellt sind. Penn hat
im Endeffekt Black als effektiven Buh-Mann hingestellt, der total
zusammenbricht.
In der Filmversion von Rühmann und Fröbe als Bösewicht (es geschah am
helllichten Tag), waren ebenfalls hochkarätige Darsteller/innen beschäftigt, nur
ergab die Story weitaus mehr Sinn und das Cast versprühte eine unglaubliche
Präsenz wie auch Spannung. Hier gibt es zwar auch Spannung, aber durch die
langsame Stigmatisierung von Black wird alles zur Absurdum geführt. Das wäre ja
noch im Sinn von Dürrenmatt, aber Dürrenmatt ging ins makabere hinein und liess
„Black“ (Matthäi - Name im Buch) schlichtweg ewig auf den Mörder warten. Als
eine Art Sisyphus Arbeit, die nie erledigt wird, aber Matthäi auch nicht völlig
zerstört. Das ergibt eine ganz andere Botschaft und aus Black/Matthäi wird kein
Buh-Mann sondern ein Besessener. Hier aber besagt die Botschaft: lass es und du
wirst ordentlich leben können. Versuch die Wahrheit zu finden und du wirst
verrückt. Hätte es Black gelassen, hätte er eine super Frau, ein braves Kind,
guter Job, Einnahmen und so weiter gehabt.
Ich denke mir, eine solche Botschaft hätte Dürrenmatt nie aufgezeichnet,
höchstens mit ihr kokettiert. Er hätte zwar makabere, hintersinnige Details
hinzugefügt, aber nicht ein solches Ende. Es ist zwar ähnlich wie im Buch, aber
dennoch völlig anders inszeniert. Klar musste das Buch für einen Kinofilm
verändert werden, Dramatik wird dann massgeblich über kurze Momente aufgezeigt.
Während ein Buch sie immer gängiger beschreiben kann. Doch es kommt auf das
„Wie“ an, wie wird eine Szene aufgezeigt und da gibt es latente Unterschiede vom
Buch zum Film. Wahrscheinlich erkennen das aber nur Leute, die sich mit der
Materie intensiver befasst haben? Fazit: das Cast ist wunderbar, aber die Story
ist am Schluss etwas aus dem Ruder gelaufen. Weil der Charakter Black vor seinen
Lebenstrümmern steht, während er in der Buchvorlage durchaus einen Lebenszweck
erfüllte. Die DVD bietet zusätzlich: Biografien, Trailer, usw..
Hintergrundinfos:
Das Produktionsbudget betrug zirka 35 Millionen $. Der Film basiert auf einem
Buch „Das Versprechen“ von Friedrich Dürrenmatt. Dürrenmatt schrieb es, weil er
einen Gegensatz zum Film „Es geschah am helllichten Tag“ haben wollte. Zwar war
er mit dem Film einverstanden, aber viele seiner Ideen wurden verworfen, weshalb
er dann das weitere Buch schrieb. Gedreht wurde, unter anderem, in British
Columbia Kanada.
Zu vergleichen mit „Es
geschah am hellichten Tag“.
CDN, US. Spiel. 2001
Genre: Krimi
Min. ca. 118 DVD, auf Cover steht 124
Regie: Sean Penn*
Drehbuch: Jerzy Kromolowski, Mary Olson-Kromolowski
Produzent: Michael Fitzgerald, Sean Penn*, Elie Samaha*, Don Carmody*, Andrew
Stevens, Brian W. Cook
Musik: Klaus Badelt, Hans Zimmer*
Darsteller/in:
Jack Nicholson
- Detective Jerry Black
Patricia Clarkson - Margaret Larsen*
Benicio Del
Toro - Toby Jay Wadenah
Aaron Eckhart -
Detective Stan Krolak
Robin Wright
(Penn) - Lori
Vanessa Redgrave - Annalise Hansen*
Mickey Rourke -
Jim Olstad
Harry Dean Stanton - Floyd Cage*
Helen Mirren -
Psychologin
Dale Dickey - Strom*
Adrien Dorval - Sheriff
Tom Noonan - Gary Jackson*
Sam Shepard - Eric
Pollack
Costas Mandylor - Monash Deputy*
Michael O'Keefe - Duane Larsen*
Lois Smith - Helen Jackson*
Françoise Yip - Bartender at Airport*
Beau Daniels - Rudy Karin
Wendy Donaldson - Resort Owner
Shawn Henter - Bus Driver
Kathy Jensen - Store Clerk
Taryn Knowles - Ginny Larsen
Nels Lennarson - Hank
J.J. McColl - Real Estate Agent
Gordon May - Criminologist
Gardiner Millar - Deputy
Adam Nelson - Deputy
Tony Parsons - TV Anchorman
Robert Popoff - Prisoner
Nicole Robert - Flea Market Sales Lady
Pauline Roberts - Chrissy
Eileen Ryan - Jean
Lucy Schmidt - Alma Cage
John R. Taylor - Grey Haired Man
Theodore Thomas - Rest Home Resident
Brittany Tiplady - Becky Fiske
Mavourneen Varcoe-Ryan - Crime Scene Reporter
Andrew Hedge - SWAT Sniper
Brock Johnson - Lori's Husband
Tony Lima
Peter Madsen - Detective at Retirement Party (Interaction)
Cameron K. Smith - Plainclothes Officer
Dragon Fantasy
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