Filmarchiv

Ben Hur (2010)

SDP
Jerusalem in der Zeit wo Pontius Pilatus Stadthalter war: Die Römer haben schon lange fest in ihrer Hand, es gibt zwar einzelne Rebellengruppen, doch die sind keine ernsthafte Bedrohung für die gut ausgebildeten römischen Truppen. Die reiche Händler-Familie Hur hat sich immer neutral verhalten, sie verraten zwar keine Juden, dafür helfen sie den Rebellen auch nicht. Wie es Vater Jakob hielt, macht es auch Sohn Judah Ben Hur nach dem Tod seines Vaters. Nach dem Tod ist er Familienoberhaupt, er muss die Geschäfte leiten. Seine Heirat mit einer angesehenen jüdischen Tochter, Esther, ist bereits von den Vätern arrangiert worden. Wobei Judah und Esther sich sympathisch finden und von sich aus heiraten wollen. Die Tage des Glücks sind aber gezählt, denn der neue Stadthalter Pontius Pilatus will mit einem Triumphzug sich den Bewohnern zeigen. Der Anführer der Soldaten ist Messala, ein Jugendfreund von Judah, da die Hurs Messala aufnahmen, als seine Mutter starb. Messala ist der uneheliche Sohn einer jüdischen Mätresse und von Senator Marcellus. Da Marcellus keinen anderen Sohn mehr hat, liess er ihn zu sich nach Rom holen, wo er ihm die römischen Sitten lehrte. Messala ist nun ganz Römer, er will mehr Macht und Aufstieg in der Hierarchie, so wie es Marcellus will! Als Pontius Pilatus unter dem Haus der Hurs vorbeireitet passiert das Unglück – ein Dachziegel löst sich und tritt den Stadthalter! Dieser denkt an einen Aufruhr, da tatsächlich noch einige Rebellen den Hass gegen die Römer schüren, haben die Römer sehr viel Mühe das Volk im Zaun zu halten. Pontius Pilatus will die Schuldigen bestraft wissen! Er gibt Massala (den er sowieso nicht mag) die Schuld, er lässt ihn degradieren! Doch auch die Hurs sollen büssen, dabei haben sie nie etwas getan. Massala wehrt sich nicht dagegen, denn er fürchtet seinen Abstieg in der Legion, wenn er den Fall richtig aufklären würde. Also werden Mutter Ruth und Tochter Tirzah ins Gefängnis geworfen, wo sie den Wächtern ausgeliefert sind, was eigentlich einer Todesstrafe gleichkommt. Judah wird als Galeerensklave abtransportiert, der Vater seiner Braut Esther wird gekreuzigt, zudem verliert er jeglichen Besitz, was Esther selbst mittellos macht.
3 Jahre lang rudert Judah in der Knechtschaft als Nummer 40zig auf einer römischen Galeere! Bis der berühmte Piratenkämpfer Quintus Arrius das Kommando übernimmt. Ihm fällt der kluge Jude bei den Ruderern auf. Als sich eine Schlacht mit drei Piratenschiffen anbahnt, lässt er Judah von den Ketten los binden. Quintus kann durch sein Geschick zwar die Piraten vernichten, doch sein eigenes Schiff wird dabei ebenfalls versenkt. Von den Sklaven überlebt nur Judah. Im Wasser schwimmend entdeckt er Quintus und rettet ihn, dafür ist ihm der römische Feldherr auf ewig dankbar. Weswegen er ihn nach Rom als seinen Leibwächter mitnimmt. Quintus Gesundheit ist aber angeschlagen, Verwandte hat er nicht mehr und so würde sein Vermögen dem Kaiser zufallen. Doch die Zuneigung zu seinem Lebensretter ist derart gross, dass er ihn zu seinem Adoptivsohn ernennt. Nach dem Tod von Quintus erbt Judah der jetzt Sixtus Arras heisst, das gesamte Vermögen. Im Glauben das alle seine Liebsten von Messala getötet wurden, spinnt er Rachepläne gegen seinen einstigen besten Freund. Als er von dessen Vater Marcellus hört, dass Messala beim grossen Wagenrennen in Jerusalem anzutreffen ist, reist er ebenfalls dorthin. In Jerusalem gibt er sich dem Stadthalter als römischer Adliger zu erkennen, als solcher kauft er von Pontius Pilatus sein einstiges Elternhaus zurück. Nun plant er mit kleinen Schritten, wie er Massala für seinen Verrat bestrafen kann...

Neuverfilmung des bekannten Monumentalstoffes. Die TV-Koproduktion ist sicher nicht so pompös wie 1959, auch das Wagenrennen ist nur Nebensache, dabei ist dies bei den Vorgängern jeweils der Höhepunkt gewesen. Der Film ist ganz klar von der Serie „Rom“ inspiriert und versucht mit Realität zu punkten. Alles wurde so realistisch wie möglich dargestellt ohne Pomp und Schnörkel. Man musste hier schlichtweg andere Wege gehen, denn der Hauptdarsteller Joseph Morgan kann nie mit einem Charlton Heston mithalten. Dafür wurde viel Wert auf die Zwischenmenschlichen Dinge geworfen und Rom und seine Politik verwerflicher dargestellt als in den anderen Versionen. Der christliche Aspekt ist zuerst kaum zu finden, dann am Schluss legt Regisseur Shill dick auf, was dem Realismus ziemlich schadet. Trotzdem ist der Film gut gelungen, da er frisch wirkt und nicht so Monumental wie seine Vorgänger. Zudem bietet der Film einige hervorragende Darsteller/innen in Nebenrollen, vor allem Ray Winston sticht als Quintus heraus!

Hintergrundinfos:
Der TV-Film wurde als Mehrteiler (2 oder 4 Teile angelegt). Das Produktionsbudget betrug zirka 22,5 Millionen $.

Zu vergleichen mit „Ben Hur 1907, 1925, 1959, 2010, 2016“.

US., CDN, E, BRD Spiel. 2010
Genre: Monumentalfilm
Min. ca. 184 DVD
Regie: Steve Shill
Produzent: Roger Corbi, Simon Vaughan, Dirk Beinhold, Manuel Corbi, Frank Konigsberg, Michael Prupas, Steve Hill, David Wayler, Miara Martell, Evan Tussman, Zakaria Alaoui
Darsteller:
Joseph Morgan - Judah Ben Hur
Stephen Campbell Moore – Messala*
Emily VanCamp – Esther*
Art Malik - Scheich Ilderim*
Ray Winstone - Quintus Arrius
Hugh Bonneville - Pontius Pilatus*
Ben Cross - Kaiser Tiberius*
Alex Kingston - Ruth
Kristin Kreuk – Tirzah*
Simón Andreu - Simonides
Julian Casey - Jesus von Nazaret
Marc Warren - David Ben Levi
Lucía Jiménez - Athene
Miguel Angel Munoz - Antegua
James Faulkner - Senator Marcellus
Kristen Holden-Ried - Gaius
Eugene Simon - junger Judah Ben Hur
Michael Nardone - Hortator
Toby Marlow - Junger Messala
Daniella Ereny - Junge Tirzah
Ricky Simmonds - Conspirator
Leo Faulkner - Conspirator
Guy Faulkner - Conspirator
Dick Ward - Pilate's Physician
Alex Walters - Officer
Bauchra El Saddki - Athene's Body Servant
Ghita Tazi - Ilderim's Female Reader
Jonathan Stamp - Pilate's Tweezer
Omar Benbrahim - Roman first guard