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Dracula (1931 spanischsprachige Universal Version) - Drácula

SDP
Rechtsanwalt Renfield muss nach Transsylvanien reisen, um dort alles für einen Hauskauf in England klar zu machen. Die Einheimischen sind schockiert, als er sagt, er müsse zu Graf Dracula, zwar wird ihm geholfen, aber er wird auch eindringlich gewarnt.
Als Renfield endlich im Schloss des Grafen ist, weiss er was die Bevölkerung meinte. Alles ist unheimlich und scheint verflucht zu sein. Der Graf bewirtet Renfield zuerst freundlich, bis er die Papiere für seine neue Residenz in England in Händen hält. Danach übergibt er Renfield seinen „Frauen“.
Im Hafen von London läuft der Segler, der Dracula und Renfield transportiert, mit einer toten Mannschaft ein. Nur Renfield scheint am Leben zu sein, doch der Wahnsinn hat ihn übermannt. Er wird deswegen in die Irrenanstalt gebracht. Diese Anstalt liegt genau neben dem neu erworbenen Haus, Carfax Abbey, von Dracula. Dort hat es der Graf auf die Tochter, Eva, des Anstaltsleiter Seward abgesehen. Aber Professor Van Helsing ist Dracula bereits auf die Spur gekommen und stellt sich ihm in den Weg...

In Hollywood war es nicht wirklich üblich, Filme zu synchronisieren, ganz im Gegenteil zum deutschsprachigen Raum, der über eine wirklich gute Synchronisationsschmiede verfügt. Deswegen gab es einige Produktionen, die Filme in mehreren Sprachen drehten. Natürlich nur in solchen, in denen der Markt gross genug war und der auch Profit versprach. Hier nahm man spanisch sprechende Darsteller/innen, die „Dracula“ inszenierten, aber einfach auf Spanisch. Die Crews, spanisch und englisch, wechselten sich ab, hatte die eine Pause, drehte die andere in den gleichen Kulissen.
Das ganze Werk unterscheidet sich frappant zum „Original“, nicht unbedingt inhaltlich, aber wesentlich schauspielerisch, wie auch filmtechnisch. Zwar versuchte die Crew sich dem „Original“ anzugleichen und so zu spielen, wie das englische Cast. Was meiner Meinung nach ein Fehler war. Leider fehlt hier vollständig die Furcht einflössenden Licht- und Kameraeinstellungen. Man versuchte zwar immer wieder die Augen in Grossaufnahme zu inszenieren, aber Villarías ist kein Bela Lugosi. Und da Villarías Lugosi nachahmt, sieht es eher lustig aus, als das man sich fürchten würde. Die gesamte Spielart wirkt sehr theatralisch, Dracula reisst eher Fratzen, als das er verflucht wirken würde. Und zudem ist die Spielart wie in einem Stummfilm aufgebaut, alles bewegt sich in Zeitlupe, selbst die spanischen Dialoge wirken hölzern, dabei ist es deren „Muttersprache“. Das man noch die spitzen Zähne vergessen hat, kommt zu allem dazu, die Leute beissen mit dem normalen Gebiss zu. Zwar wirkt dieses Werk offenherziger, was die Bekleidung und die Freundlichkeit anbelangt, dafür wurde der Horror fast gänzlich weggelassen. Sobald etwas schlimmes passiert, schwenkt die Kamera weg. Man hört es nur, oder sieht Personen die darauf reagieren. Somit wirkt dieser Dracula eher wie eine überschwängliche Soap Opera, wie sie in Südamerika der Neuzeit üblich sind. Fazit: etwas offenherziger, aber der Horror fehlt gänzlich, die Spannung ist lau und alles wirkt wie eine Stummfilm Soap Opera. Die DVD bietet eine Einführung von Tovar als Extras. Den Film findet Ihr auf der Dracula Universal Gesamtbox, auf der gleichen DVD/BlueRay wie „Draculas Tochter“.

Hintergrundinfos:
Das Produktionsbudget betrug zirka 66`000 $. Der Film basiert auf dem berühmten, gleichnamigen Roman von Bram Stoker. Die Story stammt vom Englischen Original mit Bela Lugosi und wurde von John L. Balderston, Hamilton Deane, Garrett Fort und Dudley Murphy verfasst.

Zu vergleichen mit „Dracula (1931) 1. Teil“, „Dracula (1931) spanischsprachige Universal Version“,„Draculas Tochter 2. Teil“, „Draculas Sohn 3.Teil”, „Draculas Haus 4.Teil”, „Frankensteins Haus“, „Abbott & Costello treffen Frankenstein“, „Universal Filmmonster (Dark Universe)".

US. Spiel. 1931 sw., OMU
Genre: Horror
Min. ca. 99 DVD
Regie: George Melford
Drehbuch: Baltasar Fernández Cué
Produzent: Carl Laemmle Jr.*, Paul Kohner
Darsteller/in:
Carlos Villarías - Graf Drácula
Lupita Tovar - Eva Seward
Barry Norton - Juan Harker
Pablo Álvarez Rubio – Rechtsanwalt Renfield
Eduardo Arozamena - Professor Van Helsing
José Soriano Viosca - Doktor Seward
Carmen Guerrero Franco - Lucía
Manuel Arbó - Martín
Amelia Senisterra - Marta
Julia Bejarano - Gives necklace to Renfield for good luck
Geraldine Dvorak - Bride of Dracula (in Catacombs) (Archive Footage)
Dwight Frye - Renfield (Archive Footage)
John George - Scientist
Bela Lugosi - Conde Drácula (Archive Footage)
Cornelia Thaw - Bride of Dracula (in Catacombs) (Archive Footage)
Dorothy Tree - Bride of Dracula (in Catacombs) (Archive Footage)





 

         

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