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Vermächtnis der Wanderhure...das

SDP
Nürnberg 1430: Michel Adler von Hohenstein gewinnt das Stechen am Turnier, dafür wird er von König Sigismund zum Ritter seines Drachenordens ernannt. Nun sind Michel und Marie adlig, niemand kann ihnen den Titel und Burg Hohenstein mehr wegnehmen. Doch ein Abgesandter des grossen Khans droht Sigismund, entweder er verzichtet auf Ungarn, oder die goldene Horde holt es sich. Sigismund rüstet sofort ein Heer und zieht nach Ungarn, um dessen Fürsten zu mobilisieren. Michel soll als Heerführer mit, während Marie zurück nach Hohenstein reist. Auf der Fahrt nach Hohenstein wird die hochschwangere Marie von Häschern von Hulda von Hettenheim überfallen. Hulda lässt sie in den Kerker ihrer Burg werfen, dort gebärt Marie ihren Sohn. Hulda stiehlt ihren Sohn und gibt ihn als gemeinsames Kind von ihr und Sigismund aus. Sigismund ist überaus erfreut, das er einen Erben hat, sofort anerkennt er den Sohn und Erbnachfolger. Hulda tötet ihren kranken Gatten und verbündet sich mit den Hunnen. Marie wird vom adoptierten Sohn des grossen Khans befreit, doch anstatt sie gehen zu lassen, nimmt er sie mit nach Osten, sie soll seine erste Frau im Harem werden. Sigismunds Heer zieht derweil nach Osten, Michel führt es. Marie versucht zu entkommen, da sie hörte, das die Hunnen Sigismund in eine Falle locken wollen. Marat, Diener von Michel, spürt Marie im Lager der Hunnen auf...

Zwar basiert der Film auf „Iny Lorentz“ Vorlage, aber die wurde stark abgeändert, was den Film auch nicht besser macht. Statt den Osmanen wurden hier die Tataren als Feinde genommen. Im Originalbuch kam Marie zu den Slawen nach Moskau, hier wurde sie Haremsfrau der Tataren. Die Kindesentführung wurde übernommen. Das vieles kaum mehr einen Sinn ergibt, ist darauf zurückzuführen, das man hier eine Soap Opera inszenierte. Im Making-of wird zum Beispiel gezeigt, wie Götz Otto als Sigismund eingekleidet wird. Sie gingen einfach in den Filmfundus und holten etwas passendes heraus, ob geschichtlich korrekt oder nicht, egal. Wie ich in den vorherigen Teilen schon erwähnte, bei Iny Lorentz darf man nie etwas geschichtlich korrektes erwarten. Dafür müsste wenigstens Spannung aufkommen, was irgendwie auch nicht der Fall ist. Trotzdem hatte das Autorenduo mit seiner Romanreihe einen unheimlichen Erfolg. Ich vermute mal, weil damals gerade das Mittelalter in war und man alles las, was darüber handelte. Mittlerweile ist dies schon etwas anders geworden, die „Korrektheit“, also so echt wie möglich, hat überhand genommen, viele Fans streiten sich immer öfters darum und solche Romane die es nicht genau nehmen, sind unter denen die es genau nehmen verpönt. Aber auch die Naivität die hier an den Tag gelegt wird, kann nur in einer Soap punkten. Als ob ein Charakter wie Marie zwei Heere davon abhalten könnte, sich die Köpfe einzuschlagen. Oder wenn ein Tartar eine Frau damals vergewaltigte, was Marie ja schon wieder widerfuhr, wäre sie für einen Edelmann gestorben gewesen. In Südamerikanischen oder spanischen Soap Operas kommen solche „Mätzchen“ in Massen vor und viel mehr kann man von diesem Film hier leider auch nicht erwarten. Der Ritt in den Sonnenuntergang in die kalkulierte Armut und Tod ist der Gipfel! Anstatt den Reichtum, Adelstitel und Burg zu nehmen! Da dachte wohl jemand, Lucky Luck müsste kopiert werden, lassen wir die „Helden“ schneller als ihr Schatten in den Sonnenuntergang reiten. Mittelalter! Ohne Habe, mit zwei Kindern reiten sie ins Nichts? Äh, sie könnten aber im Reichtum leben auf einer Burg! Wie gesagt, völlig schwachsinnig und fernab irgendeiner mittelalterlichen Logik. Fazit: Würde ein vierter Teil gedreht, würde wohl Sigismund aus dem Grab kommen und sich fürchterlich an solcher Schmach rächen. Die BlueRay bietet zusätzlich: Making-of, Trailer, usw..

Hintergrundinfos:
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Iny Klocke und Elmar Wohlrath zusammen als Iny Lorentz. Gedreht wurde, unter anderem, in Österreich.

Zu vergleichen mit „Die Wanderhure (Teil 1.)“, „Die Rache der Wanderhure (Teil 2.)“, „Das Vermächtnis der Wanderhure (Teil 3.)“.

BRD, Tschechien Spiel. 2012
Genre: Historienfilm, Drama, Mittelaltersoapopera
Min. ca. 122 BlueRay
Regie: Thomas Nennstiel
Drehbuch: Caroline Hecht
Produzent: Andreas Bareiß, Sven Burgemeister, Bernhard Natschläger, Patrick Noel Simon,
Andreas Schneppe, Josef Aichholzer, Manfred Brey, Marion Dany, Stefan Gärtner, Filip Hering
Darsteller/in:
Alexandra Neldel - Die Kastellanin Marie Adler von Hohenstein*
Bert Tischendorf - Ritter vom Drachenorden Michel Adler von Hohenstein*
Götz Otto - König Sigismund*
Ill-Young Kim - Marat*
Julie Engelbrecht - Hulda von Hettenstein*
Michael Steinocher - Andrej Grigorjewitsch*
Gennadi Vengerov - Terbent Khan
Florence Kasumba - Alika*
August Schmölzer - Wolfram von der Aue
Michael Fuith - Bernhard von der Aue
Nadja Becker - Hiltrud*
Oliver Stritzel *
Talessa Allegra Scheithauer - Trudi
Johannes Ahn
Francesca Tu
Erwin Leder - Diener Hettenstein*
Gen Seto - Khan
Miroslav Repka
Eva-Maria Gintsberg




 

         

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